Garcia-Bericht zur WM-Vergabe an Russland und Katar durchgesickert

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Garcia-Bericht zur WM-Vergabe an Russland und Katar durchgesickert

26.06.2017 - 22:00 Uhr

Garcia-Bericht zur WM-Vergabe an Russland und Katar durchgesickert Garcia-Bericht zur WM-Vergabe an Russland und Katar durchgesickert Sport
über dts Nachrichtenagentur

Seit fast drei Jahren verweigert die FIFA trotz weltweiter Proteste die Veröffentlichung des Garcia-Berichts zur umstrittenen WM-Vergabe an Russland (2018) und Katar (2022) - jetzt ist er unter der Hand an Journalisten durchgereicht worden. Die "Bild" berichtet in ihrer Dienstagausgabe, ihr liege der 430-seitige Untersuchungsreport vor. Der Garcia-Bericht war Grundlage für internationale Haftbefehle und spektakuläre Festnahmen von sechs FIFA-Funktionären im Mai 2015 in Zürich und führte zu zahlreichen Sperren von Spitzenvertretern des Fußballweltverbandes.

Erst vor zwei Wochen schockierte die Festnahme des Ex-Präsidenten des FC Barcelona, Sandro Rosell, der im Garcia-Report eine bedeutende Rolle spielt. Bei den Garcia-Ermittlungen sind auch Franz Beckenbauer und sein Vertrauter Fedor Radmann ins Fadenkreuz der Fahnder geraten. Allein ihre "Machenschaften" füllen angeblich 20 Seiten, so die Zeitung. Nach "Bild"-Angaben enthüllt der Untersuchungsbericht, wie drei stimmberechtigte Exekutivmitglieder vor der Abstimmung in einem Privatflieger des katarischen Fußballverbandes zu einer Sause nach Rio geflogen wurden. Ein ehemaliges Exekutivmitglied habe Katar-Funktionären unmittelbar nach der Wahl zur WM gratuliert und sich per Mail für die Überweisung von mehreren Hunderttausend Euro bedankt. Zwei Millionen Dollar mit unbekannter Herkunft seien auf dem Sparbuch der 10-jährigen Tochter eines FIFA-Funktionärs gelandet. Eine Schlüsselrolle bei den Ermittlungen spiele laut "Bild" die katarische "Aspire Academy", das größte Sportzentrum der Welt. Der Trainings-Tempel soll maßgeblich an der Manipulation der stimmberechtigten Funktionäre beteiligt gewesen sein. Vor fünf Jahren hatte die FIFA den ehemaligen US-Bundesstaatsanwalt Michael J. Garcia beauftragt, die dubiosen Umstände rund um die Vergabe der Fußball-WM nach Russland und Katar zu untersuchen. Bei der Vergabe zwei Jahre zuvor hatte es massive Hinweise darauf gegeben, dass die beiden Länder bei der geheimen Abstimmung über den Austragungsort Stimmen von FIFA-Exekutivmitgliedern gekauft haben sollen. Garcia trat 2014 als Chefermittler zurück, weil die Fifa den Report nicht veröffentlichen wollte. Er ist heute Richter am Berufungsgericht in New York.

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Kommentare zu "Garcia-Bericht zur WM-Vergabe an Russland und Katar durchgesickert"

Insgesamt 4 Kommentare vorhanden


Kommentar von jamieschaller
27.06.2017 13:59 Uhr

Ja Geld regiert die Welt und vor allem die Fifa Welt! Finde es schade, dass es im Fußball nur noch um Geld geht und wer die teuersten Spieler einkauft.

Kommentar von GoldSaver
27.06.2017 12:35 Uhr

Da sieht man es mal wieder, irgendwann hält jemand nicht dicht und so kommt zu guter letzt irgendwann alles ans Licht.
Es wird wirklich überall gemogelt und versucht nur die eigenen Interessen durchzusetzen, egal was es kostet.

Kommentar von stekup
26.06.2017 22:39 Uhr

Ich finde hier müsste mal richtig aufgeräumt werden! Sehr schade das bei der Vergabe von WM und EM, mit unsauberen Mitteln, Stimmen von FIFA Funktionären gekauft werden!

Kommentar von Freddie32
26.06.2017 22:34 Uhr

auch die FIFA ist ein sehr großes Konstrukt dessen Linien manchmal auf Mafiöse strukturen zeigt und ähnelt.Immer wenn es um viel geld geht gibt es auch immer illegale Prozesse leider.