Bamf: 5.000 anerkannte Asylbewerber noch nicht erkennungsdienstlich behandelt

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Bamf: 5.000 anerkannte Asylbewerber noch nicht erkennungsdienstlich behandelt

01.06.2017 - 04:00 Uhr

Bamf: 5.000 anerkannte Asylbewerber noch nicht erkennungsdienstlich behandelt Bamf: 5.000 anerkannte Asylbewerber noch nicht erkennungsdienstlich behandelt Politik
über dts Nachrichtenagentur

Rund 5.000 anerkannte Asylbewerber sind bislang nicht erkennungsdienstlich behandelt worden. Das erklärte die Präsidentin des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Jutta Cordt, am Mittwoch im Innenausschuss des Bundestages, wie die "Welt" zusammen mit den "Nürnberger Nachrichten" berichtet. Eine Sprecherin der Behörde bestätigte auf Anfrage, dass man von einer vierstelligen Größenordnung ausgehe.

Die genaue Zahl werde derzeit erhoben. Manche Bundesländer hatten demnach zunächst versichert, dass alle Asylsuchenden erkennungsdienstlich erfasst worden seien. Dies habe sich inzwischen als falsch erwiesen. Manche dieser Personen seien also noch nicht entsprechend registriert. In der Vergangenheit hatte das BAMF wiederholt erklärt, dass Asylsuchende erkennungsdienstlich behandelt würden, indem unter anderem Fingerabdrücke abgenommen und Fotos erstellt werden. Das Asylverfahrensgesetz schreibt vor, dass "die Identität eines Ausländers, der um Asyl nachsucht, durch erkennungsdienstliche Maßnahmen zu sichern" ist. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, sagte: "Es ist schlicht unglaublich, dass wir im Sommer 2017 noch immer 5.000 Asylbewerber haben, bei denen noch keine eindeutige Identitätsfeststellung erfolgt ist." Er forderte Bundesinnenminister Thomas de Maizière auf, dies in den kommenden vier Wochen nachholen zu lassen. Auch der Obmann der Union im Innenausschuss des Bundestages, Armin Schuster, forderte bessere Sicherheitsvorkehrungen: "Die Sensibilität für Sicherheits- und Gefahrenabwehrbelange sollte über externen Sachverstand gesteigert werden", sagte der CDU-Politiker. "Dazu braucht das Bamf dringend gezielte Unterstützung durch das Bundeskriminalamt, die Bundespolizei sowie das Bundesamt für Verfassungsschutz."

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Kommentare zu "Bamf: 5.000 anerkannte Asylbewerber noch nicht erkennungsdienstlich behandelt"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Eckhard
01.06.2017 08:53 Uhr

Es ist traurig auf der einen Seite, aber leider auch gefährlich auf der anderen Seite. Asylbewerber müssen schnellstmöglich erfasst werden und geklärt werden ob Ihr Asyl zu recht besteht.

Kommentar von GoldSaver
01.06.2017 05:08 Uhr

Das sind ja doch eine ganze Menge.

Krass finde ich aber schon, dass die Bundesländer diesbezüglich einfach falsche Angaben gemacht haben, so etwas dürfte nicht sein.

Kommentar von PurpleColumbine
01.06.2017 04:48 Uhr

5000 anerkannte Asylbewerber noch nicht erkennungsdienstlich behandelt? Dann wird es aber Zeit. Ich habe nichts gegen diese Menschen. Aber aus gegebenem Anlaß sollte alles seine Richtigkeit haben.