Amnesty: G20 verhalten sich in Flüchtlingskrise "grob fahrlässig"

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Amnesty: G20 verhalten sich in Flüchtlingskrise "grob fahrlässig"

06.07.2017 - 17:33 Uhr

Amnesty: G20 verhalten sich in Flüchtlingskrise grob fahrlässig Amnesty: G20 verhalten sich in Flüchtlingskrise "grob fahrlässig" Politik
über dts Nachrichtenagentur

Der Generalsekretär von Amnesty International, Salil Shetty, wirft den G20-Staaten vor, in der globalen Flüchtlingskrise "grob fahrlässig" zu handeln. In einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom Freitag schreibt er, viele G20-Staaten, nicht zuletzt die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Australien, lieferten sich einen Wettlauf darum, so wenig Verantwortung wie möglich zu übernehmen. Shetty fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, gegenüber US-Präsident Donald Trump beim G20-Gipfel hart aufzutreten, sollte sie es mit der globalen Zusammenarbeit für eine nachhaltige Entwicklung ernst meinen.

Shetty schreibt, das Jahr 2017 sei "auf dem besten Weg, das bisher tödlichste Jahr auf der zentralen Mittelmeer-Route Richtung Europa seit Erfassung der Todesfälle zu werden". Er kritisiert die "engstirnige Haltung der EU-Regierungen zu der Tragödie vor ihren Küsten". Statt Such- und Rettungsoperationen zu vereinbaren, hätte die Regierungen ihre Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache verstärkt, um Flüchtlinge und Migranten fernzuhalten. Dies habe dazu geführt, dass Todesfälle drastisch zunähmen und auch die Zahl der Menschen, die nach Libyen zurückgeführt würden, wo ihnen Folter, Vergewaltigung, Verschleppung und Tod drohten. Shetty rechnet damit, dass es in naher Zukunft zu mehr Migration kommen werde. So werde der Klimawandel zu Wanderbewegungen von neuem Ausmaß führen. Es gebe jedoch kaum Anzeichen dafür, dass die G20 diese Entwicklung verstanden hätten und rasch handeln würden.

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Kommentare zu "Amnesty: G20 verhalten sich in Flüchtlingskrise "grob fahrlässig""

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von skazchan
18.09.2017 20:00 Uhr

Was da an den Küsten los ist, ist natürlich schrecklich aber das es keine Rettungshilfen gibt stimmt so nicht. Es gibt viele Organisationen die sich für die Rettung der Flüchtlinge im Meer spezialisiert haben.

Kommentar von Rosnee1
07.07.2017 07:27 Uhr

Proteste gehören zur Demokratie. Aber doch friedlich. Durch Steinewerfen oder
Pyrotechnik wird keine politische Entscheidung anders ausfallen. Alle Argumente auf den Tisch und die Wähler mit ins Boot holen. So funktioniert
Politikwandel.

Kommentar von GoldSaver
07.07.2017 00:36 Uhr

Man hätte in der Flüchtlingskriese zumindest besser gemeinsam gehandelt, leider tat aber jedes Land mehr oder weniger nur das, was es selbst für richtig gehalten hat.