Hessens stellvertretender Ministerpräsident Tarek Al-Wazir (Grüne) hat Unverständnis darüber geäußert, dass in der öffentlichen Debatte immer wieder sein Migrationshintergrund thematisiert werde. "Mir ist bewusst, dass es vielen Einwandererkindern etwas bedeutet, wenn ein Tarek Al-Wazir oder ein Cem Özdemir Politik macht", sagte Al-Wazir dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagsausgaben). Es gebe ihnen das Gefühl: "Mensch, wir gehören doch dazu", so der Grünen-Politiker.
"Andererseits frage ich mich, warum nur bei einigen Politikern mit Migrationshintergrund die Herkunft Thema ist und bei anderen nicht", so der Spitzenkandidat der Grünen in Hessen. So habe es mit dem Deutsch-Schotten David McAllister (CDU) bereits einen Ministerpräsidenten mit Migrationshintergrund gegeben, und auch Bundesjustizministerin Katharina Barley (SPD) habe wegen ihres britischen Vaters Migrationshintergrund. "Aber offenbar meinen viele, wenn sie von Migrationshintergrund sprechen, eine dunklere Hautfarbe; das fällt mir schon auf", sagte Al-Wazir, der Sohn einer deutschen Mutter und eines jemenitischen Vaters ist.