Von den Auswirkungen des nahenden EU-Austritts Großbritanniens werden nach Angaben der Bundesregierung rund 80.000 deutsche Erwerbstätige im Vereinigten Königreich direkt betroffen sein. Das geht aus der Antwort der Regierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion zu den sozialen Folgen des Brexits hervor, über welche die "Rheinische Post" (Donnerstagsausgabe) berichtet. Die Regierung beruft sich auf Angaben des britischen Statistikamtes, wonach "in den Jahren 2014 bis 2016 rund 80.000 deutsche Staatsangehörige im Vereinigten Königreich erwerbstätig" waren.
Umgekehrt waren der Antwort zufolge zum Stichtag 30. Juni 2017 rund 37.500 britische Staatsangehörige in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In der Antwort verweist die Bundesregierung auf die laufenden Brexit-Verhandlungen. Über den künftigen Status der vom Brexit betroffenen Arbeitnehmer könne sie daher keine Auskunft geben. "Eigene Konzepte, etwa zum Beibehalten der britischen Arbeitskräfte in Deutschland oder im Bereich der Arbeitnehmerfreizügigkeit, besitzt die Bundesregierung anscheinend nicht", sagte der FDP-Politiker Johannes Vogel. "Angesichts der enormen Bedeutung des Brexits für Deutschland und die EU ist dies nicht akzeptabel."