Zahl rechter Musikveranstaltungen steigt weiter an

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Zahl rechter Musikveranstaltungen steigt weiter an

09.08.2017 - 10:04 Uhr

Zahl rechter Musikveranstaltungen steigt weiter an Zahl rechter Musikveranstaltungen steigt weiter an Gemischtes
über dts Nachrichtenagentur

Die Zahl rechter Musikveranstaltungen in Deutschland steigt weiter an. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke (Linke) hervor, über die die "Welt" (Donnerstagsausgabe) berichtet. Die deutschen Sicherheitsbehörden registrierten demnach im ersten Halbjahr dieses Jahres 134 Musikveranstaltungen der extremen Rechten.

Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 123 Veranstaltungen. Im ersten Halbjahr 2017 besuchten insgesamt 6.974 Personen rechtsextremistische Konzerte und Liederabende. Inklusive der sonstigen Musikveranstaltungen haben in der ersten Jahreshälfte 2017 insgesamt 10.444 Personen Musikveranstaltungen der extremen Rechten besucht. Im zweiten Quartal von April bis Juni 2017 fanden nach Angaben der Bundesregierung bundesweit 47 rechtsextremistische Musikveranstaltungen statt, davon 18 Konzerte und 29 Liederabende. Zudem wurden 22 sonstige Veranstaltungen mit Musikdarbietungen registriert. In der thüringischen Kleinstadt Themar, fand Mitte Juli 2017 eines der größten Rechtsrock-Konzerte der vergangenen Jahre statt. Die Polizei zählte rund 6.000 Teilnehmer aus der rechten Szene. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Jelpke kritisierte das Vorgehen von Polizei und Behörden bei rechten Musikveranstaltungen. "Nicht erst wenn sich 6.000 Nazis zu einem einzelnen Konzert in Thüringen versammeln, darf über ein schärferes Vorgehen gegen diese musikalische rechte Hetze nachgedacht werden", sagte Jelpke der Zeitung. "Mein Eindruck ist, dass Polizei und Verwaltungsbehörden ihren Spielraum für rechtliche Maßnahmen gegen solche Konzerte nicht genug nutzen." Eine Präzisierung der Versammlungsfreiheit, wie sie Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) nach dem Konzert in Themar gefordert hatte, sieht Birgit Pelke, amtierende Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag, skeptisch. "Eine Einschränkung oder Präzisierung eines Grundrechts bedeutet aber auch im Gegenzug eine Einschränkung für alle. Davor warnen wir."

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Kommentare zu "Zahl rechter Musikveranstaltungen steigt weiter an"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Spongebob
11.08.2017 00:10 Uhr

Musik ist nun mal ein Werkzeug unser innerstes wiederzupiegeln. So krank es sich anhört. Dieses Recht steht natürlich den rechtsradikalen genauso zu. Das Risiko besteht natürlich, dass durch Musik schon sehr viele junge Köpfe von dem Gedankengut verpestet werden. Doch da wir in einer Demokratie leben und das Recht zur Meinungsfreiheit besteht, ist es schwierig solche Musik zu unterbinden vor allem wenn in einem song jetzt nicht konkret dazu aufgerufen wird alle Ausländer zu eleminieren. Dann ist doch klar, das Dinge umschrieben werden oder in Poesie versteckt und verschachtelt präsentiert werden.

Kommentar von GoldSaver
09.08.2017 20:08 Uhr

Ich finde es schade, das Musik - etwas eigentlich sehr, sehr schönes - doch immer wieder für den Kampf für eine Sache"missbraucht" wird.

Das ist schade, aber man wird es nicht ändern können.

Kommentar von Freddie32
09.08.2017 12:08 Uhr

Nun da ist jetzt wieder die Frage was alles als ´Rechts´ in die Statistiken durch geht.
Sicherlich si glaube ich sind auch alle kritischen Stimmen in Veranstaltungen schon ´Rechts´