Wurst-Skandal führt zu scharfen Kontrollen bei Herstellern

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Wurst-Skandal führt zu scharfen Kontrollen bei Herstellern

13.10.2019 - 00:00 Uhr

Wurst-Skandal führt zu scharfen Kontrollen bei Herstellern Wurst-Skandal führt zu scharfen Kontrollen bei Herstellern Wirtschaft
über dts Nachrichtenagentur

Der Skandal um gefährliche Keime in Wurstwaren und ein umfangreicher Rückruf von Frischmilch werden voraussichtlich zu einer Verschärfung der Qualitätskontrollen bei Lebensmittelherstellern führen. Das sei bei Prüfungen zu erwarten, die der Handel von seinen Lieferanten fordert, berichtet die "Welt am Sonntag". "Bei Risikoprodukten, etwa aus Frischfleisch oder Frischmilch, werden vermutlich nur noch Hersteller mit Zertifikaten aus unangekündigte Kontrollen akzeptiert", sagte Stephan Tromp, Geschäftsführer der deutschen Dachgesellschaft für den IFS-Qualitätsnachweis, der Zeitung.

Die Industrie zeigte sich der "Welt am Sonntag" offen für eine strengere Normen. "Unangekündigte Audits sind aus unserer Sicht zu begrüßen, weil sie deren Glaubwürdigkeit noch weiter erhöhen", sagte Thomas Vogelsang, Chef des Bundesverband der Deutschen Fleischwarenindustrie. Der Discounter Aldi Süd fordere von Lieferanten stets ein unangekündigtes IFS-Food-Audit. Der inzwischen insolvente hessische Fleischverarbeiter Wilke, der im Zentrum des jüngsten Wurst-Skandals steht, hatte sich hingegen für Prüfungen mit Ankündigung entschieden, die nach den IFS-Regeln ebenfalls zulässig sind. Ohne IFS-Zertifikat, angemeldet oder unangemeldet, kann kaum ein Hersteller an namhafte Handelsketten liefern. Bundesweit verfügen 2.600 Unternehmen über dieses Qualitätssiegel. Die grundlegenden staatlichen Kontrollen, die zusätzlich in den Betrieben durchgeführt werden, leiden derweil und starkem Fachkräftemangel. Darauf machte der entsprechende Berufsverband aufmerksam. "Mit dem vorhandenen Personal schaffen wir nur rund 45 Prozent der notwendigen Kontrollen", sagte Anja Tittes, Vorsitzende des Bundesverbands der Lebensmittelkontrolleure Deutschlands (BVLK), der "Welt am Sonntag". Mehr Überwachungsdruck sei deshalb nicht möglich. Schätzungen gehen davon aus, dass 1.500 bis 2.500 weitere staatliche Prüfer benötigt werden.

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