Wohnungswirtschaft übt scharfe Kritik an Neubauförderung

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Wohnungswirtschaft übt scharfe Kritik an Neubauförderung

28.09.2022 - 14:24 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW hat mit scharfer Kritik auf die Pläne von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) zur neuen Eigentums- und Neubauförderung reagiert. "Das Fiasko bei der Neubauförderung wird zur Normalität", sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). "Das ist eine Katastrophe für den bezahlbaren, sozialen und klimaschonenden Wohnungsbau."

Der verschärfte Neubaustandard, die Deckelung des Topfes auf 650 Millionen Euro und verbilligte Zinsen statt Zuschüsse könne man nicht als Förderung bezeichnen, "sondern nur als eine Absage der Regierung an die eigenen Wohnungsbau- und Klimaziele." Zwar sei es richtig, Familien mit geringen Einkommen zu unterstützen. Aber es sei gefährlich für den sozialen Frieden, den Mietwohnungsbau bei der Förderung zu vernachlässigen, so Gedaschko.

Der GdW-Präsident rechnet damit, dass sich der Mangel an bezahlbarem Wohnraum weiter deutlich verschärfen werde. "Die Schlangen bei Wohnungsbesichtigungen werden künftig noch länger werden", sagte Gedaschko. Leidtragende seien die Menschen mit geringen und mittleren Einkommen, die keine bezahlbare Wohnungen mehr fänden.

Die IG BAU lobte im Gegensatz Wohnungswirtschaft den Vorstoß der Bundesbauministerin. "Es ist richtig, der Nestbauer-Generation wieder eine Chance auf die eigenen vier Wände zu geben", sagte der IG-BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger den Funke-Zeitungen. "Es ist notwendig, dass der Bauarbeiter sich von den Wohnungen, die er baut, auch wieder eine leisten kann", führte Feiger aus. <P>Zudem sei es gut, dass Geywitz eine soziale Brücke zum Wohneigentum baue. Bundesbauministerin Klara Geywitz plant nach Informationen der Funke-Zeitungen ab April 2023 ein insgesamt ein Milliarden Euro schweres Eigentumsförder- und Neubauprogramm aufzulegen. 350 Millionen Euro sollen dabei an Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind und einem maximalen Haushalts-Bruttoeinkommen von 60.000 Euro fließen.

Weitere 650 Millionen Euro stehen Einzelpersonen, Vermietergruppen sowie kommunalen Trägern und Unternehmen etwa für Mehrgeschossgebäude oder auch Nichtwohngebäude bereit. Gefördert werden soll der Energieeffizienzhausstandard 40.

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