VZBV fordert Schadstoff-Verbot in Lebensmittelverpackungen

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VZBV fordert Schadstoff-Verbot in Lebensmittelverpackungen

07.10.2020 - 01:01 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) fordert ein umfassendes Verbot für Schadstoffe in Lebensmittelverpackungen sowie in Ess- und Kochgeschirr. "Krebserregende, erbgutverändernde oder fruchtbarkeitsschädigende Stoffe haben in Lebensmittelverpackungen nichts zu suchen. Die Politik muss hier dringend handeln und für solche Stoffgruppen klare Verbote aussprechen", sagte VZBV-Vorstand Klaus Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

Deutschlands oberster Verbraucherschützer bezeichnete es als ein "Armutszeugnis für die Politik", dass eine solche Forderung überhaupt noch erhoben werden muss. Neben dem Verbot bedenklicher Stoffe forderte Müller die Einführung eines europäischen Zulassungsverfahrens. "Bei der Gesundheit muss das Vorsorgeprinzip gelten. Bevor Lebensmittelverpackungen und Geschirr auf den Markt gelangen, muss ihre Unbedenklichkeit nachgewiesen und von einer unabhängigen EU-Behörde bestätigt werden." Zudem pochte er darauf, dass die Bundesregierung mit Einfuhrkontrollen und Vorführpflichten den Import potenziell gesundheitsschädlicher Produkte verringern soll. Um die Überwachung zu stärken, plädierte Müller für mehr Personal und Sachmittel. Die Bundesregierung solle sich zudem für eine "zügige und umfassende Überarbeitung der EU-Verordnung" einsetzen, so der VZBV-Vorstand. Eine vom Verbraucherzentrale Bundesverband in Auftrag gegebene Kantar-Studie, über die die Funke-Zeitungen berichten, zeigt, dass auch die deutliche Mehrheit der Deutschen gesundheitsschädliche Chemikalien ablehnt. 93 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass Lebensmittelverpackungen beziehungsweise Koch- oder Essgeschirr keine Schadstoffe enthalten sollten. Allerdings würden nur 73 Prozent tatsächlich auch auf Produkte, die sie oft nutzen, verzichten, wenn eine relativ geringe Belastung mit gesundheitsschädlichen Chemikalien nachgewiesen werden würde. Jeder Vierte würde die Produkte demnach dennoch weiter konsumieren.

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