Der Lkw-Hersteller Traton hat von einer Übernahme des US-Wettbewerbers Navistar Abstand genommen. "Wir sind mit unserer Partnerschaft mit Navistar sehr zufrieden, so wie sie ist", sagte der Vorstandschef der Volkswagen-Tochter, Andreas Renschler, dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe). Traton mit den Marken MAN und Scania hatte vor knapp zwei Jahren einen Minderheitsanteil an dem US-Hersteller erworben.
Seitdem wird über eine Übernahme spekuliert. Nach dem Börsengang Ende Juni wäre Traton für den Erwerb weiterer Anteil finanziell gerüstet. Renschler will indes die Position seiner Gesellschaft über Kooperationen ausweiten. "Wenn wir ehrlich sind, dann sind viele Übernahmen - auch in anderen Branchen - nicht erfolgreich." Über Kooperationen mit Navistar und dem japanischen Lkw-Bauer Hino könnten alle Seite profitieren. Als Beispiel nannte Renschler, der auch im Vorstand von Volkswagen sitzt, den Antriebsstrang. "Der macht rund 50 Prozent der Kosten eines Lkws aus - das Einsparpotenzial ist also gewaltig." Von dem Abschwung der Konjunktur sieht sich die VW-Tochter bislang nicht betroffen. Die Nachfrage sei bis heute unverändert gut, sagte Renschler. "Sollte sich daran etwas ändern, dann können wir schnell und flexibel reagieren."