Verheugen: EU in heutiger Form "nicht überlebensfähig"

Politik


Verheugen: EU in heutiger Form "nicht überlebensfähig"

12.05.2017 - 21:13 Uhr

Verheugen: EU in heutiger Form nicht überlebensfähig Verheugen: EU in heutiger Form "nicht überlebensfähig" Politik
über dts Nachrichtenagentur

Der frühere Vizepräsident der Europäischen Kommission und EU-Kommissar Günter Verheugen hat scharfe Kritik an der EU geübt: "In der Form, wie wir sie heute haben, ist die Europäische Union nicht überlebensfähig", sagte er der Tageszeitung "Neues Deutschland" (Samstagsausgabe). Verheugen macht dafür auch die Bundesrepublik verantwortlich: "Was die politischen Hauptströmungen hierzulande nicht sehen wollen, ist, dass Deutschland am derzeitigen Zustand der EU ein gehöriges Maß an Mitverantwortung trägt." Seit Jahren versuche die deutsche Politik, die EU an bestimmte finanzpolitische Dogmen der Berliner Finanzpolitik zu ketten, erklärt der engagierte Europapolitiker und verweist auf die deutsche Verantwortung dafür, "dass insbesondere in einigen südlichen Mitgliedsländern Wachstumschancen nicht genutzt werden können und es im Ergebnis erhebliche soziale Verwerfungen gibt".

Die deutsche Politik müsse endlich auf die Partner in der Europäischen Union zugehen, gerade auch auf Frankreich, fordert Verheugen. Eine Weltordnung, die wirklich die Lösung globaler Probleme schaffen könne, bekomme man nur zustande, wenn der Kontinent Europa als eine Einheit auftrete. "Aber die EU", so Verheugen, "bringt das gemeinsame Gewicht, das wir tatsächlich haben, überhaupt nicht auf die Waagschale." Die EU mache ja nicht einmal den Versuch, eine eigene Stimme zu erheben - zum Beispiel, wenn US-Präsident Trump ohne UNO-Mandat Krieg führe. "Die EU sagt dann das sei verständlich. Für mich ist das nicht verständlich", betont der Europapolitiker.

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Kommentare zu "Verheugen: EU in heutiger Form "nicht überlebensfähig""

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von marcus
13.05.2017 12:56 Uhr

Diese EU,das"Europäische Haus" ist nicht Reformierbar.Es ist ein sich selbst nährendes undemokratisches Bürokratiemonster.Das Europäische Parlament hat keinerlei Gesetzgebende Kraft und Macht,es kann nur Themen Diskutieren und Vorschläge machen mehr nicht,egal wenn die Bürger der Mitgliedstaaten hinein Wählen.Alle Entscheidungen werden von der Europäischen Kommission getroffen und die wird von den Wählern nicht beeinflusst.man kann da als Bürger niemanden rein Wählen oder durch Abwahl,oder zumindest durch eine Petition etwas verändern.Das "Europäische Haus" ist in Wahrheit nur das Europäische-Penthaus geworden.Es ist auf die Bedürfnisse der Eliten der Mitgliedsländer zugeschnitten. Die gute Idee eines Europäischen Hauses,oder eines Hauses der Europäischen Länder,Staaten und Völker ist nicht umgesetzt worden.
Wenn man sich mal Anschaut wer da so in Brüssel unsere Interessen und die der Europäischen Idee Vertritt,bzw vertretten sollte,na ja.

Kommentar von GoldSaver
13.05.2017 09:46 Uhr

Mitverantwortung für eine solche Situation tragen wenn überhaupt alle Staaten.
Zudem hat Deutschland auch sehr viel für andere EU Staaten getan, siehe Flüchtlingskrise (da hat Deutschland immer weiter neue Flüchtlinge aufgenommen, wo andere das Land schon dicht gemacht haben) oder siehe finanzielle Unterstützung einzelner Länder.