US-Personalie Grenell stößt in Berlin auf Kritik

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US-Personalie Grenell stößt in Berlin auf Kritik

21.02.2020 - 14:01 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Die Ernennung von US-Botschafter Richard Grenell zum kommissarischen Geheimdienstdirektor der USA stößt in Berlin auf Kritik. Grenell will den Botschafterposten offenbar zunächst nebenbei aus Washington weiterführen: "Das wäre Ausdruck einer Geringschätzung für Deutschland", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Nils Schmid, dem "Spiegel". US-Präsident Donald Trump solle einen Nachfolger bestimmen, "der keine einseitige Propaganda macht, sondern auch in Washington für deutsche Positionen wirbt", so der SPD-Politiker weiter. für Grenell sei der zusätzliche Posten ein "Upgrade", für Deutschland dagegen ein "Downgrade", sagte Alexander Graf Lambsdorff, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion.

Selbst bei "größtem Einsatz" sei es nicht möglich, "17 Geheimdienste zu koordinieren und gleichzeitig die deutsch-amerikanischen Beziehungen zu pflegen", so der FDP-Politiker weiter. Auch der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Johann Wadephul (CDU), ist der Ansicht, dass "gerade in diesen Zeiten" das transatlantische Verhältnis "einen Fulltime-Botschafter" brauche. Der CSU-Außenpolitiker Christian Schmidt wies daraufhin, dass Grenell auch noch den Job des US-Sondergesandten für den Westbalkan bekleide. "Drei Fulltime-Jobs", das sei "nahezu übermenschlich", sagte Schmidt, der selbst zeitweise zwei Bundesministerien leitete, dem "Spiegel". "Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie fordernd solche Aufgaben sind. Dabei beträgt die Distanz zwischen Verkehrs- und Landwirtschaftsministerium in Berlin gerade mal 1.800 Meter, Grenells Büros liegen zehn Flugstunden auseinander", so der CSU-Politiker.

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