Umwelthilfe-Geschäftsführer: Diesel-Fahrverbote kommen 2018

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Umwelthilfe-Geschäftsführer: Diesel-Fahrverbote kommen 2018

09.08.2017 - 13:30 Uhr

Umwelthilfe-Geschäftsführer: Diesel-Fahrverbote kommen 2018 Umwelthilfe-Geschäftsführer: Diesel-Fahrverbote kommen 2018 Wirtschaft
über dts Nachrichtenagentur

Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, rechnet damit, dass in deutschen Großstädten bereits im kommenden Jahr erste Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge verhängt werden. Er sei sich "sicher", dass in einzelnen Städten solche Fahrverbote "zum Jahresbeginn 2018" in Kraft treten werden, sagte Resch dem "Stern". Er verwies auf den Fall der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart.

Für den dortigen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann werde es als Grünen-Politiker "sehr schwierig", sich kurz vor der Bundestagswahl "für eine durchsichtige Verzögerungstaktik" zu entscheiden und Rechtsmittel gegen ein vom Verwaltungsgericht Stuttgart bereits verhängtes Fahrverbot einzulegen. Die DUH hatte diese Gerichtsentscheidung erwirkt. Auch in München ist aus Sicht von Resch bereits im Jahr 2018 mit einem Fahrverbot zu rechnen. Auch das Software-Update für einige neuere Modelle, welches die Autohersteller bei dem Dieselgipfel in der vergangenen Woche angeboten haben, reicht nach Auffassung des DUH-Geschäftsführers nicht aus, um Fahrverbote zu verhindern. Da selbst moderne Euro-6-Diesel laut Umweltbundesamt auf der Straße sechsmal so viel Stickoxide ausstoßen würden wie erlaubt, genüge es nicht, die Abgase nur um ein Viertel zu reduzieren. In harten Worten kritisierte Resch die Autohersteller. Mit minderwertiger Abgasreinigung und "illegalen Praktiken" hätten sie Milliarden Euro zusätzlich verdient. Jedes Jahr habe das "zu Tausenden Toten und zu Hunderttausenden von Erkrankungen" geführt. "Wir erheben gegen die Konzernchefs den Vorwurf der schweren Körperverletzung mit Todesfolge, weil diese die Folgen ihrer kriminellen Verringerung der Abgasreinigung ganz genau kannten", fügte der Geschäftsführer hinzu. Aus seiner Sicht sei es daher "den seit 20 Jahren betrügerisch operierenden Autokonzernen zumutbar, die knapp neun Millionen Diese-Pkw der Abgasstufe Euro 5 und 6 so nachzurüsten, dass sie die aktuellen Stickoxidgrenzwerte auf der Straße auch in den Wintermonaten einhalten".

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Kommentare zu "Umwelthilfe-Geschäftsführer: Diesel-Fahrverbote kommen 2018"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von PurpleColumbine
10.08.2017 13:54 Uhr

Also doch Fahrverbote. Das Drama nimmt kein Ende. Es ist unvorstellbar, daß mal Werbung für diese Autos gemacht wurde. Aber es wird wie immer, am Ende wird wieder alles in Frage gestellt.

Kommentar von Senator67
09.08.2017 20:36 Uhr

Ich rechne auch mit den Fahrverboten für die Dieselfahrzeuge. Anders werden sie nicht ihre Umweltziele hin bekommen. Nur Softwareupdates werden nicht langen. 36

Kommentar von GoldSaver
09.08.2017 20:17 Uhr

Ich höre da schon gar nicht mehr hin wenn einer sagt, er rechne damit das dies und jenes eintreffen wird. Beim Thema Diesel geht es doch aktuell täglich, wenn nicht sogar stündlich immer hott und hüh. Die sollen sich einmal einig werden!!!