Umfrage: Viele Restaurants und Hotels bieten seit 2015 weniger Leistungen

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Umfrage: Viele Restaurants und Hotels bieten seit 2015 weniger Leistungen

20.03.2017 - 01:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Tausende Hotels und Restaurants haben im Zuge der Mindestlohneinführung 2015 und der damit verbundenen Arbeitszeitdokumentation ihre Leistungen eingeschränkt. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) in seinen Betrieben hervor, über deren Ergebnisse die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Demnach haben 54,2 Prozent der Betriebe ihre Öffnungszeiten reduziert.

50,4 Prozent der Betriebe haben ihr Leistungsangebot - etwa Küchenzeiten, Speiseauswahl, Veranstaltungen, Mittagstisch oder Catering - eingeschränkt. Ungefähr jeder dritte Betrieb (32,5 Prozent) erhöhte die Zahl seiner Ruhetage. Der Verband hatte die Hoteliers und Restaurantbetreiber gefragt, welche Folgen das "starre Arbeitszeitkorsett" seit Januar 2015 für die Betriebe habe. Laut DEHOGA nahmen 6.071 Betriebe an der Online-Umfrage zwischen 23. Januar und 15. März teil. 64 Prozent der Rückmeldungen seien aus der Gastronomie gekommen, 36 Prozent aus der Hotellerie. Die meisten Antworten habe es aus Baden-Württemberg und Bayern gegeben. "Die Arbeitszeitdokumentation und die intensiven Kontrollen haben unserer Branche einen enormen bürokratischen Aufwand beschert", sagte DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges den Funke-Zeitungen. Sie berichtete von "großem Frust" in den Betrieben. In der ländlichen Gastronomie würden Umsatzrückgänge beklagt. "Es ist nicht wegzudiskutieren, dass der Mindestlohn die Personalkosten hat steigen lassen", erklärte Hartges. Auch die im seit 1994 geltenden Arbeitszeitgesetz festgelegte werktägliche Höchstarbeitszeit von acht Stunden und im Ausnahmefall von maximal zehn Stunden will der DEHOGA kippen und plädiert für eine wöchentliche Höchstarbeitszeit. Der gesetzliche Höchstrahmen für die Wochenarbeitszeit liegt bei 48 Stunden. "Wir wollen die Gesamtarbeitszeiten nicht verlängern, sondern dann arbeiten lassen, wenn die Arbeit anfällt", so Hartges. Das Arbeitszeitgesetz habe mit der Lebenswirklichkeit nicht mehr viel zu tun. "Hier brauchen wir viel flexiblere Regeln. Man könnte Mitarbeiter an drei oder vier Tagen länger arbeiten lassen und dafür mehr freie Tage ermöglichen", erklärte sie. "Das wünschen sich auch die Mitarbeiter."

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Kommentare zu "Umfrage: Viele Restaurants und Hotels bieten seit 2015 weniger Leistungen"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von Freddie32
30.08.2017 23:05 Uhr

es ist natürlich alles nicht so einfach wie immer gedacht,personal wird ausfegnommen,schlecht bezahlt und so ergibt sich auch ein kreislauf,auch da muss sich vieles ändern.

Kommentar von Corrie
04.04.2017 23:23 Uhr

Aus der Sicht der Angestellten sieht das anderst aus. In der Gastronomie wird das Personal buchstäblich ausgenommen 200-250 Stunden im Monat ist normalität! Ist das normal? Überstunden werden nicht bezahlt oder als Freizeitausgleich zurückerstattet. Natürlich gehen die Umsätze zurück wenn das Personal leistungsgerecht bezahlt werden muss! Vielleicht sollte man das mal aus dieser Perspektive betrachtet!?