Umfrage: Patienten scheuen das Krankenhaus

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Umfrage: Patienten scheuen das Krankenhaus

21.04.2017 - 00:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Die meisten Patienten wollen lieber zu Hause behandelt werden als in der Klinik. Das zeigt eine Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die "Bild" (Freitag) zitiert. Danach erklärten 61 Prozent der Befragten, dass sie im Alter selbst bei schwerer Krankheit am liebsten Hausbesuche vom Arzt erhalten, als ins Krankenhaus zu gehen.

Außerdem kritisierten die Befragten das Entlassmanagement der Krankenhäuser. 89 Prozent gaben an, dass die Rückkehr aus dem Krankenhaus ins häusliche Umfeld patientenfreundlicher gestaltet werden sollte. Darüber hinaus forderten 92 Prozent eine bundesweit einheitliche Telefonnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst und erklärten zum überwiegenden Teil (66 Prozent), dass sie es sinnvoll fänden, wenn man unter dieser Nummer auch gleich eine erste medizinische Beratung erhalten könnte. KBV-Chef Andreas Gassen forderte, die Behandlung durch niedergelassene Ärzte zu stärken statt defizitäre Krankenhäuser zu erhalten. "Wir sind zur Zusammenarbeit mit den Krankenhäuser bereit", sagte Gassen gegenüber "Bild". "Wir wehren uns aber gegen das Kirchturmsdenken mancher Politiker, die um jeden Preis jedes Krankenhaus - egal, wie unwirtschaftlich es ist - erhalten wollen." Die Bürger wollten überwiegend zu Hause oder beim niedergelassenen Arzt ihres Vertrauens behandelt werden. "Diesen Wunsch darf Politik nicht ignorieren", sagte Gassen.

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Kommentare zu "Umfrage: Patienten scheuen das Krankenhaus"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von Eisblume2386
21.04.2017 08:35 Uhr

Das Problem mit dem Entlassmanagement ist nicht der einzige Punkt, welcher einer Verbesserung bedarf. Das Problem fängt schon vor dem Krankenhausaufenthalt an. Es gibt viel zu viele Ansprechpartner durch eine Dezentrale Aufnahme der Patienten. Meist ist die Bettenkapazität unbekannt und das führt zu langen Wartezeiten bei der Aufnahme. Die Patienten sind dadurch höchst unzufrieden. Gerade auch das angesprochene Entlassmanagement ist ein großes Problem. Die Patienten erfahren oft erst am letzten Tag wie es mit Ihnen weiter gehen soll und damit sind natürlich gerade ältere Patienten überfordert und wünschen sich eine Behandlung zu Hause ohne große negative Überraschungen. Ein erster richtiger Schritt wäre die flächendeckende Einführung von Fallmanagement. Dann läuft der Prozess bedarfsgerecht und zentral.

Kommentar von sabiner
21.04.2017 03:35 Uhr

Es gibt wohl medizinische (Not-)fälle, die zwingend eine Behandlung im Krankenhaus erfordern.

Sollte man hier politisch nicht lieber über eine bessere finanzielle Ausstattung der Kliniken nachdenken, statt Versorgungsengpässe bei stationären Behandlungen zu riskieren?