Tunesien verspricht: Bin Ladens Leibwächter droht keine Folter

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Tunesien verspricht: Bin Ladens Leibwächter droht keine Folter

02.05.2018 - 00:00 Uhr

Tunesien verspricht: Bin Ladens Leibwächter droht keine Folter Tunesien verspricht: Bin Ladens Leibwächter droht keine Folter Politik
über dts Nachrichtenagentur

Im Fall des ehemaligen Leibwächters Osama bin Ladens, Sami A., hat sich die tunesische Regierung eingeschaltet. Tunesiens Minister für Menschenrechte, Mehdi Ben Gharbia, sagte der "Bild" (Mittwoch): "Bei uns gibt es keine Folter. Wir sind ein demokratischer Staat und unsere Gerichte handeln nach Recht und Gesetz. Diejenigen, die zu uns zurückkehren, werden demokratisch behandelt."

Es sei absurd, dass ein deutsches Gericht behauptet habe, einem tunesischen Staatsbürger könne in seiner Heimat Folter drohen. Der Minister verwies darauf, dass sein Land für internationale Beobachter offen stehe und in den vergangenen Jahren bewiesen habe, nach rechtsstaatlichen Prinzipien zu handeln. "Es gibt viele Beispiele für Rückkehrer nach Tunesien, das weiß auch die deutsche Regierung. Wer das Gesetz gebrochen hat, dem wird hier der Prozess gemacht. Das gilt für alle in Tunesien", erklärte Mehdi Ben Gharbia. Wie "Bild" erfahren haben will, wurden in der Vergangenheit tatsächlich Tunesier vereinzelt in ihre Heimat abgeschoben, nachdem die Behörden deren individuellen Schutz vor Folter zugesichert bekamen. Der Tunesier Sami A., der als Leibwächter für Al-Qaida-Chef Osama bin Laden tätig war, soll bereits seit zehn Jahren aus Deutschland abgeschoben werden. Der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen hält ihn für einen "gefährlichen Prediger". Zuletzt hatte ein Gericht die Abschiebung verhindert, da ein "sehr hohes Risiko" bestehe, dass Sami A. in Tunesien gefoltert wird.

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Kommentare zu "Tunesien verspricht: Bin Ladens Leibwächter droht keine Folter"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von GoldSaver
02.05.2018 20:44 Uhr

Eine Behauptung, das es in einem Land Folter geben könnte - noch dazu von einem Richter - sollte nicht so einfach ohne gute Beweise dafür geäußert werden.

Kommentar von Solinn
02.05.2018 08:57 Uhr

Er sollte auf jeden Fall eine gerechte Strafe bekommen. Aber ich glaube, dass niemand Folter als Strafe verdient hat. Was die Behörden aber wirklich "hinter den Kulissen" machen, weiß wahrscheinlich niemand