Türkei: Wahlbeobachter berichtet von "Atmosphäre massiver Bedrohung"

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Türkei: Wahlbeobachter berichtet von "Atmosphäre massiver Bedrohung"

18.04.2017 - 08:41 Uhr

Türkei: Wahlbeobachter berichtet von Atmosphäre massiver Bedrohung Türkei: Wahlbeobachter berichtet von "Atmosphäre massiver Bedrohung" Politik
über dts Nachrichtenagentur

Das türkische Verfassungsreferendum hat nach Einschätzung des offiziellen deutschen Wahlbeobachters Andrej Hunko in den Kurdengebieten in einer "Atmosphäre massiver Bedrohung" stattgefunden. "Ein schwer bewaffnetes Polizeiaufgebot mit Gewehren, Maschinenpistolen und einem gepanzerten Wagen mit laufendem Motor" habe den Weg zu einem Wahllokal versperrt, sagte der Linken-Bundestagsabgeordnete der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Zwar seien in den Wahlvorständen sowohl Regierungs- als auch Oppositionsseite vertreten gewesen.

"Allerdings wurde uns auch berichtet, dass in den Tagen zuvor massiv potenzielle Erdogan-Gegner in Gewahrsam genommen worden waren und sie dadurch nicht an der Abstimmung teilnehmen konnten", erläuterte Hunko. Die "Turnhallen" seien "voll von ihnen gewesen". Angesichts der "massiven Einschränkungen" des Nein-Lagers und den Bedingungen des Ausnahmezustandes könne "weder von freien noch von fairen Wahlen gesprochen werden", lautete die Gesamtbilanz des Abgeordneten, der für den Europarat als Wahlbeobachter in Diyarbakir und Mardin in der Südosttürkei das Referendum verfolgte.

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Kommentare zu "Türkei: Wahlbeobachter berichtet von "Atmosphäre massiver Bedrohung""

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von Eckhard
19.04.2017 09:50 Uhr

Genau so habe ich mir das vorgestellt. Herr Erdogan macht seine Gegner Mundtot und hält sie von der Wahl ab, nur um sein Ziel auch ganz bestimmt zu erreichen. Ich würde mich wundern, wenn bei dieser Wahl alles korrekt abgelaufen wäre.

Kommentar von GoldSaver
18.04.2017 10:43 Uhr

Türkei: Wahlbeobachter berichtet von "Atmosphäre massiver Bedrohung"

Ach, das macht Herr Erdogan doch nur um die Sicherheit zu wahren.
Und das seine Gegner nicht wählen können, ist doch deren Schuld, oder?!

Da sieht man doch schon, wie Erdogan die Wahl manipuliert!
Schon Menschen einbuchten, bevor etwas verbrochen wurde.
Und wenn, dann hätte er diese "gefährlichen Personen" zumindest im Gefängis eine Stimme abgeben lassen müssen!