Studie: Regionale Unterschiede bei Zahnversorgung

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Studie: Regionale Unterschiede bei Zahnversorgung

11.07.2019 - 01:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

In Deutschland gibt es starke regionale Unterschiede bei der zahnmedizinischen Versorgung. Das geht aus dem Zahngesundheitsatlas der Krankenkasse Barmer hervor, über den die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben) berichten. Einen besonders großen Unterschied gebe es bei den Kosten für Zahnersatz, also für Kronen oder Implantate.

So gebe die Kasse in den östlichen Bundesländern für jeden Versicherten im Durchschnitt rund 1.300 Euro für Zahnersatz aus. In westlichen Bundesländern seien es dagegen fast 1.900 Euro. Im Bundesdurchschnitt koste Zahnersatz für jeden Versicherten im Mittel rund 1.500 Euro, heißt es in dem Zahngesundheitsatlas. Er bezweifele, "ob es immer der alleinige Wunsch der Patienten ist, wenn sie sich für einen besonders aufwendigen Zahnersatz entscheiden", sagte der Barmer-Chef Christoph Straub. Vermutlich gehe es bei der Auswahl von Kronen und Implantaten oft weniger um Qualität und Haltbarkeit, sondern eher um ästhetische Gründe, also darum, dass der Kunstzahn auch gut aussieht. Laut der Barmer-Studie gehen Versicherte in Ostdeutschland auch häufiger zum Zahnarzt als in Westdeutschland. Spitzenreiter sei Sachsen: Mehr als drei Viertel (77,1 Prozent) der dort lebenden Menschen seien 2017 - auf dieses Jahr bezieht sich die Auswertung - mindestens einmal aus irgendeinem Grund beim Zahnarzt gewesen. Im Saarland seien es dagegen nur 65,2 Prozent gewesen, heißt es in dem Zahngesundheitsatlas weiter. Ein Grund dafür könnte das "traditionell höhere Präventionsverhalten in den östlichen Bundesländern" sein, vermutet der Barmer-Chef. Auch bei Vorsorgeuntersuchungen sind einige ostdeutschen Bundesländer vorne dabei. Thüringen sei Spitzenreiter bei der Früherkennung für Kinder zwischen sechs und 18 Jahren: Hier gingen gut 72 Prozent aller sechs- bis 18-Jährigen zur Vorsorgeuntersuchung, heißt es in der Barmer-Studie. In Bremen seien es nur rund 55 Prozent. Im Bundesschnitt seien es 66 Prozent. Die Gründe für die Unterschiede sind nach den Worten Straubs noch weitgehend unerforscht. Dies werde nun geschehen. "Viele Ergebnisse lassen sich aus rein zahnmedizinischer Sicht nicht erklären", sagte Straub den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

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