Studie prophezeit Verdopplung der Pflegebeiträge bis 2040

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Studie prophezeit Verdopplung der Pflegebeiträge bis 2040

01.05.2019 - 10:20 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Angesichts steigender Kosten in einer alternden Gesellschaft könnten sich die Beiträge zur Pflegeversicherung einer Studie zufolge in den nächsten zwei Jahrzehnten verdoppeln. Die Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der Privaten Krankenversicherung (PKV), über die das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe) berichtet, prognostiziert, dass der Beitragssatz von derzeit 3,05 Prozent des Bruttoeinkommens bis 2040 auf 4,1 bis 7,9 Prozent steigen wird. Die Studienautoren berechneten außerdem, welche Rückstellungen die gesetzliche Pflegeversicherung hätte aufbauen müssen, um alle bisher erworbenen Ansprüche in dem System zu decken.

Dazu entwickelten sie ein fiktives Kapitaldeckungsmodell. Das Ergebnis: Die "versteckte Verschuldung" des Umlageverfahrens – also die durch künftige Beiträge zu finanzierenden Leistungsversprechen in der Pflege – beträgt 435 Milliarden Euro. Das Wissenschaftliche Institut der PKV rechnete in der Studie verschiedene Szenarien für die Beitragssatzentwicklung durch. In der ersten Variante unterstellten die Autoren, dass sich die Ausgaben und Einnahmen in der Pflegeversicherung im Einklang entwickeln werden. Einziger Treiber der Beitragssätze wäre also der demografische Wandel. Der Pflegebeitrag würde unter diesen Annahmen auf 3,7 Prozent im Jahr 2030 und auf 4,1 Prozent 2040 steigen. Die Geschichte der Pflegeversicherung lehrt allerdings, dass die Ausgaben wegen politisch beschlossener Leistungsverbesserungen schneller wachsen als die Einnahmen. Die Studienautoren errechneten, dass die beitragspflichtigen Einnahmen je Versichertem zwischen 1997 und 2017 um jährlich 1,6 Prozent gestiegen sind. Die Pro-Kopf-Ausgaben nahmen in diesem Zeitraum um jährlich 4,7 Prozent zu. Diesen zusätzlichen Kostendruck berücksichtigten die Studienautoren in weiteren Szenarien. Je nachdem wie groß die Differenz bei der Einnahmen- und Ausgabenentwicklung zukünftig ausfällt, könnten die Pflegebeiträge 2040 auf einem Niveau von 5,2 bis 7,9 Prozent liegen.

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