Studie: Private Krankenversicherungen schlechter als Gesetzliche

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Studie: Private Krankenversicherungen schlechter als Gesetzliche

28.12.2018 - 05:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Private Krankenversicherungen bieten laut einer Studie selbst in teuren Premium-Tarifen durchweg weniger Leistungen als gesetzliche Kassen und angeblich nur einen unzureichenden Schutz bei Krankheit. Die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten in ihren Freitagausgaben über die Expertise, die von der Grünen-Bundestagsfraktion in Auftrag gegeben wurde. Demnach werden bei den Top-Tarifen der Versicherer im Schnitt mehr als ein Viertel (27 Prozent) der als unverzichtbar definierten Mindestanforderungen nicht erfüllt.

Bei der gesetzlichen Krankenversicherung werden hingegen nur drei Prozent der Kriterien gerissen. "Die wiederkehrende Behauptung, die gesetzliche Krankenversicherung sei nur zweitklassig, wird mit dieser Untersuchung klar widerlegt", sagte Grünen-Gesundheitsexpertin Maria Klein-Schmeink dem RND. Stattdessen könnten etliche der untersuchten Privattarife nicht einmal elementare Leistungen garantieren, kritisierte sie. Für die Studie hatte das Beratungsunternehmen PremiumCircle 103 Mindestkriterien definiert. 100 davon sind Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Kassen. Zusätzlich aufgenommen wurden höhere Leistungen beim Zahnersatz und eine Kostenübernahme bei Brillen ohne Altersbeschränkung, was nach Ansicht der Studien-Autoren zu einer umfassenden Krankenversicherung gehören muss. Untersucht wurden die jeweils leistungsstärksten Tarife von 32 privaten Versicherungsunternehmen. Große Lücken im Vergleich zur gesetzlichen Versicherung gibt es bei den Privattarifen insbesondere bei Kuren und der Rehabilitation. Schlechtere Bedingungen bestehen laut Studie häufig auch bei der Palliativversorgung, der häuslichen Krankenpflege, der Psychotherapie sowie bei Impfungen. Die Grünen fordern angesichts dieser Ergebnisse leichtere Wechselmöglichkeiten innerhalb der privaten Krankenversicherung. Wer mit seiner Versicherung unzufrieden sei, müsse diese ohne finanzielle Verluste verlassen können, forderte Klein-Schmeink. Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt forderte erneut die Einführung einer Bürgerversicherung. Das grüne Modell verbinde Wahlfreiheit mit Solidarität und einer guten Versorgung für alle, sagte sie dem RND.

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