Statistisches Bundesamt bestätigt 10,4 Prozent Inflationsrate

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Statistisches Bundesamt bestätigt 10,4 Prozent Inflationsrate

11.11.2022 - 08:12 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Das Statistische Bundesamt hat die Ende Oktober in der vorläufigen Schätzung ausgewiesene Inflationsrate von 10,4 Prozent bestätigt. "Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten", sagte Behördenchef Georg Thiel. "Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Waren und Dienstleistungen. Besonders spürbar für die privaten Haushalte sind mittlerweile die steigenden Preise für Nahrungsmittel."

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitagmorgen weiter mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise im Oktober gegenüber September um 0,9 Prozent - auch das entspricht bereits der Schätzung. Neben dem Anstieg der Preise für alle Energieprodukte infolge der Kriegs- und Krisensituation beeinflussten Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen die Inflationsrate.

Zudem waren zum September mit 9-Euro-Ticket und Tankrabatt zwei befristete Maßnahmen des zweiten "Entlastungspakets" ausgelaufen. Dadurch wurde der Preisauftrieb insgesamt bereits im letzten Monat beschleunigt und die Inflationsrate stieg sprunghaft auf 10,0 Prozent. Die ersten Maßnahmen des dritten "Entlastungspakets", wie die Senkung der Umsatzsteuer für Erdgas und Fernwärme von 19 auf 7 Prozent, wirkten sich dämpfend auf die Teuerung der Energieprodukte aus, so die Statistiker.

Die Preise für Energieprodukte lagen im Oktober aber trotz der "Entlastungsmaßnahmen" um 43,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats (September 2022: +43,9 Prozent). Haushaltsenergie verteuerte sich mit +55,0 Prozent besonders stark: So haben sich die Preise für Erdgas mit +109,8 Prozent mehr als verdoppelt, die Teuerung für Fernwärme betrug +35,6 Prozent. Auch das Heizen mit anderen Energieträgern wurde teurer: Die Preise für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe erhöhten sich um 108,1 Prozent, die Preise für leichtes Heizöl lagen um 82,8 Prozent über dem Vorjahresmonat. <P>Strom verteuerte sich um 26,0 Prozent. Nicht nur für die Haushaltsenergie, auch für Kraftstoffe mussten die Verbraucher deutlich mehr bezahlen (+22,3 Prozent). Wesentliche Ursache für die teuren Energieprodukte insgesamt waren die starken Anstiege der internationalen Einkaufspreise, so die Statistiker.

Zudem wirkte sich die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe (von 25 auf 30 Euro pro Tonne) weiterhin auf die Preise der Energieprodukte aus. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Oktober um 20,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, damit war hier der Preisanstieg fast doppelt so hoch wie die Gesamtteuerung. Insgesamt hat sich der Preisauftrieb für Nahrungsmittel seit Jahresbeginn sukzessive verstärkt (September 2022: +18,7 Prozent).

Erneut wurden im Oktober 2022 bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet: Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+49,7 Prozent), deutlich spürbare Anstiege gab es auch bei für Molkereiprodukten und Eiern (+28,9 Prozent), Gemüse (+23,1 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnissen (+19,8 Prozent). Die Inflationsrate ohne Energie lag im Oktober bei +6,5 Prozent, ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln lag sie bei +5,0 Prozent. Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um 17,8 Prozent.

Verbrauchsgüter, zu denen unter anderem Energie und Nahrungsmittel gehören, verteuerten sich merklich um 23,8 Prozent. Die Preise von Gebrauchsgütern stiegen um 6,7 Prozent (darunter Möbel und Leuchten: +9,8 Prozent; Fahrzeuge: +9,0 Prozent). Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Oktober 2022 um 4,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Darunter verteuerten sich die Nettokaltmieten um 1,8 Prozent, die aufgrund des großen Anteils an den Konsumausgaben der privaten Haushalte stark ins Gewicht fallen. Deutlicher erhöhten sich die Preise für Wartung und Reparatur von Wohnungen (+14,8 Prozent), Pauschalreisen (+12,3 Prozent) sowie Gaststättendienstleistungen (+8,8 Prozent).

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