Stahlindustrie fordert dauerhaften Schutz vor Importen

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Stahlindustrie fordert dauerhaften Schutz vor Importen

20.10.2018 - 00:00 Uhr

Stahlindustrie fordert dauerhaften Schutz vor Importen Stahlindustrie fordert dauerhaften Schutz vor Importen Politik
über dts Nachrichtenagentur

Seit Juni haben die Vereinigten Staaten einen Aufschlag von 25 Prozent für Lieferungen aus bestimmten Ländern erhoben. Seither gehen die Exporte in die USA deutlich zurück, während die Einfuhren in die Europäische Union (EU) sprunghaft gestiegen sind, berichtet die "Welt" (Samstagsausgabe). Ende Juli lagen die Stahlimporte in den Vereinigten Staaten zehn Prozent oder umgerechnet gut 1,6 Millionen Tonnen niedriger als im Vorjahr, wie aus Zahlen der Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV) hervorgeht.

Gleichzeitig wurden rund 1,7 Millionen Tonnen Stahl mehr nach Europa geliefert. "Die befürchteten Handelsumlenkungen sind nicht zu übersehen", sagte Martin Theuringer, Geschäftsführer der WV Stahl. Vor allem die Türkei und Russland liefern große zusätzliche Kontingente in die EU-Länder, aber auch aus der Ukraine und aus Taiwan gibt es spürbare Zuwächse. "Der Einfuhrdruck hat sich enorm verschärft", beschreibt Theuringer die aktuelle Lage. "Die Konkurrenz auf dem internationalen Stahlmarkt ist hart und die US-Zölle auf Stahl haben den Druck noch verstärkt und Lieferketten verändert. Unsere EU-Schutzmaßnahmen waren ein angemessener und notwendiger Schritt, um den europäischen Markt von Handelsumlenkungen zu schützen", bewertet Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die getroffenen Entscheidungen nach den US-Strafzöllen in der "Welt". "Wir brauchen und wollen eine starke Stahlindustrie in Deutschland. Ihre Innovationen strahlen in die gesamte Wertschöpfungskette aus - vom Maschinenbau über die Autoindustrie bis zur Baubranche", so Altmaier. Allerdings handelt es sich bei den EU-Schutzmaßnahmen, den sogenannten Safeguards, mit denen sich Stahl-Importe nach Europa begrenzen lassen, um ein vorläufiges Instrument - sehr zur Sorge der Industrie. "Wir werben bei der Bundesregierung und der EU-Kommission deshalb intensiv dafür, dass daraus auch endgültige Maßnahmen werden", sagte Theuringer.

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