Städte- und Gemeindebund empfiehlt "Zuzugsstopp" für Flüchtlinge

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Städte- und Gemeindebund empfiehlt "Zuzugsstopp" für Flüchtlinge

25.03.2018 - 01:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat den Kommunen empfohlen, notfalls die Aufnahme weiterer Flüchtlinge zu verweigern. "Wenn die Belastungen objektiv zu groß sind, sollte man einen solchen Zuzugsstopp verhängen, um eine Überforderung zu vermeiden", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Vorher sollten sich die Verantwortlichen allerdings "die Gegebenheiten vor Ort und die Zahl der Flüchtlinge im Verhältnis zur Bevölkerung genau anschauen".

Zwar seien in den vergangenen Monaten die Flüchtlingszahlen deutlich zurückgegangen. Doch sei die Verteilung "sehr ungleichmäßig, daher sammeln sich in einigen Kommunen besonders viele Flüchtlinge", stellte Landsberg fest. Dort fehlten dann Voraussetzungen für die Integration wie Kinderbetreuung, Wohnraum oder Sprachkurse. Der Hauptgeschäftsführer des kommunalen Spitzenverbands rief alle Bundesländer dazu auf, die in einem Bundesgesetz verankerte Wohnsitzauflage auf Landesebene umzusetzen. Zuvor hatte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer Verständnis für Kommunen gezeigt, die die Aufnahme weiterer Flüchtlinge ablehnen. Dies sei "kein Zeichen von Unlust oder Verweigerung", sagte der CDU-Politiker den Funke-Zeitungen. "Es gibt objektiv ein Problem, was die Integration angeht. Es fehlen beispielsweise Plätze in Kindergärten und Schulen. Und es gibt Probleme mit Menschen, die sich nicht an unseren Werte und Gesetze halten wollen." In Städten wie Cottbus träten jugendliche Migranten in größeren Gruppen auf und ließen sich "von normaler Ansprache nicht beeindrucken". Kretschmer äußerte sich zuversichtlich, dass neue Regeln geschaffen würden. "Gerade bei Minderjährigen brauchen wir eine bessere Handhabe", sagte er. "Es gibt Entwicklungen, vor denen wir nicht zurückschrecken dürfen: Wir erleben ein neues Kriminalitätsphänomen. Und Abschiebungen funktionieren nicht, weil Flüchtlinge ihre Identität verschleiern." Der Ministerpräsident: "Wenn wir in dieser Situation beherzt handeln, beseitigen wir viele Irritationen, die zur Abwendung von den Volksparteien und zur Protestwahl geführt haben."

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Kommentare zu "Städte- und Gemeindebund empfiehlt "Zuzugsstopp" für Flüchtlinge"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Eckhard
26.03.2018 08:40 Uhr

Wenn die Grenze erreicht ist muss eben eine andere Gemeinde herhalten. Es kann nicht sein, dass hier manche Gemeinden stark belastet werden und andere Gemeinden fast gar nicht.

Kommentar von ruhrgebiet
25.03.2018 13:02 Uhr

Zu 95% sind die Gemeinde überschuldet, da muss es jetzt ein Aufnahmestopp geben. Wie sollen sonst die Gemeinde die Kosten tragen ohne das es ein Kolapps gibt.

Kommentar von MrTest
25.03.2018 10:37 Uhr

Wenn man die Grenzen seiner Möglichkeiten stößt ist es sogar die Pflicht eine weitere Zuwanderung abzulehnen, es kann ja sonst irgendwann zu sozialen Unruhen kommen.