Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum dritten Geschlecht hat die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, dazu aufgerufen, die Folgen für den Alltag zuerst mit denjenigen Menschen zu besprechen, die direkt betroffen sind: "Wir müssen aufpassen, dass sich die Debatte jetzt nicht auf die Frage reduziert, wie viele verschiedene öffentliche Toiletten es geben muss", sagte Schwesig, die auch Vizevorsitzende der SPD ist, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitag). "Das wird den Menschen, um die es geht, nicht gerecht." Es gehe insgesamt um mehr Akzeptanz in unserer Gesellschaft.
Die Ministerpräsidentin lobte das Urteil. Es sei für Menschen, die sich weder als Frau noch als Mann sehen, "ein Schritt in Richtung Normalität." Nun könne ein Bewusstsein dafür entstehen, dass es Menschen gibt, die sich weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugehörig fühlen. Sie wollten in ihrer Identität akzeptiert werden. Das Gericht hatte am Mittwoch entschieden, dass das Personenstandsrecht bis Ende 2018 überarbeitet werden muss. Dass dort nur zwei Geschlechter vorgesehen sind, sei verfassungswidrig.