Schulz und Schwesig fordern mehr Respekt für Ostdeutsche

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Schulz und Schwesig fordern mehr Respekt für Ostdeutsche

13.09.2017 - 13:19 Uhr

Schulz und Schwesig fordern mehr Respekt für Ostdeutsche Schulz und Schwesig fordern mehr Respekt für Ostdeutsche Politik
über dts Nachrichtenagentur

SPD-Chef Martin Schulz und dessen Stellvertreterin Manuela Schwesig haben angesichts der aktuellen Wut-Debatte im Wahlkampf zu mehr Respekt gegenüber den Ostdeutschen aufgerufen. Die "enorme Lebensleistung" der Ostdeutschen seit 1989/90 habe "gesellschaftlich lange keine angemessene Rolle gespielt", kritisieren die Politiker in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung "Die Zeit". Die ostdeutsche Lebensleistung sei "auch in der deutschen Politik viel zu wenig gewürdigt worden".

Die Ostdeutschen, so Schulz und Schwesig, hätten das Land und die Gesellschaft besser gemacht: "Sie haben den Umbruch mehrheitlich als Chance begriffen, ihre Zukunft mutig in die eigenen Hände genommen und gemeistert." So seien sie zu "gefragten Ratgebern" geworden, die Region habe sich neu erfunden, sei "dynamisch" und heute "Vorbild einer modernen Frauen- und Familien- und Gleichstellungspolitik". Und: "Ostdeutschland steht endlich vor dem nächsten wirtschaftlichen Sprung", befanden Schulz und Schwesig. Allerdings seien in der Vergangenheit in den neuen Ländern schwere wirtschaftspolitische Fehler gemacht worden, räumten die Politiker ein: "Viele mussten erleben, wie stolze Traditionsbetriebe aufgekauft und abgewickelt wurden; mit ihnen die Arbeitsplätze verloren gingen." Schulz und Schwesig forderten daher, die Treuhand-Akten publik zu machen: "Gerade weil die Treuhand ein Teil der deutsch-deutschen Geschichte ist, der als massive Ungerechtigkeit empfunden wurde, sollten wir die Unterlagen, wo immer es geht, veröffentlichen, zur Forschung freigeben." Darüber hinaus sprachen sich beide dafür aus, dass die Löhne in den neuen Ländern steigen, dass "Tarifbindung zum Normalfall" werde und die "willkürliche Befristung von Arbeitsverträgen" abgeschafft werden solle. Es brauche außerdem einen "Gerechtigkeitsfonds" speziell für Menschen, die im Zusammenhang mit ihrer DDR-Alterssicherung nach der deutschen Einheit erhebliche Nachteile erlitten hätten.

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Kommentare zu "Schulz und Schwesig fordern mehr Respekt für Ostdeutsche"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von Holly003120
13.09.2017 17:30 Uhr

Ja ,da haben die beiden mal recht.
Die Ostdeutschen haben die einzige Revolution in Deutschland durch gekriegt,
Alle anderen Revolutionen sind in Deutschland gescheitert.
Dass Länder als Bestrafung getrennt werden, find ich eine unmögliche Vorgehensweise,
Ostdeutsche haben zu 100000den demonstriert.
In Westdeutschland hat sich keiner auf die Strasse bewegt,
um sich zu solidarisieren mit den eigenen Landsleuten.
Später haben manche die Ankömmlinge mit Bananen gefüttert, wie Affen.
In Bebra z.b. waren alle Supermärkte überfüllt und leer gekauft.
Man musste bis Bad Hersfeld fahren um einzukaufen.
Kann in solchem Fall passieren...
Alle haben überlebt.




Kommentar von CgoL81
13.09.2017 14:06 Uhr

Das sowas "gefordert" werden muss. Der Fachkräftemangel wäre ohne Ostdeutsche deutlich schlimmer. Leider werden die Leistungsanerkennungen in Deutschland seltsam verteilt...

Kommentar von Freddie32
13.09.2017 13:25 Uhr

Eine Forderung die ich richtig finde denn die mauer mag zwar weg sein aber anscheinend noch nicht hinsichtlich dessen.
Ostdeutsche auch Ostdeutschland wird oft negativ da gestellt.