Die Forderung von FDP-Chef Christian Lindner, das im Grundgesetz verankerte Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern im Bildungsbereich abzuschaffen, ist in Teilen der Union auf ein positives Echo gestoßen. Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) fordert in der Schulpolitik ebenfalls mehr Zusammenarbeit. "Trennschärfe zwischen Bund und Ländern ist zwar gut, stellt sich in der Praxis jedoch häufig als Problem dar. Wir sollten beim Thema Bildung mit regionalen Eingeborenentänzen aufhören", sagte Tullner dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND).
"Bei Schwierigkeiten an den Schulen brauche ich den Leuten nicht mit Zuständigkeitsdebatten zu kommen. Das versteht doch schon lange niemand mehr." Tullner plädierte dafür, alle Mittel auszuschöpfen, um eine Zusammenarbeit in der Bildungspolitik zu ermöglichen. "Ich bezweifle zwar, dass dafür gleich das Grundgesetz geändert werden müsste. Bei den Fördermitteln des Bundes zur Sanierung der Schulen in den Ländern ging es ja auch unterhalb einer Verfassungsänderung. Aber wenn es nötig ist, darf die Kooperation auch daran nicht scheitern. Unser aller Ziel muss doch sein: Allerbeste Bildung, bundesweit."