Die Südtrioler Bergsteiger-Legende Reinhold Messner sorgt sich wegen des Einflusses der österreichischen Partei FPÖ in seiner Heimat. "Ich habe Sorge, dass die FPÖ, die aus meiner Sicht weiter rechts steht als die AfD in Deutschland, Unfrieden nach Südtirol bringen will", sagte Messner dem "Westfalen-Blatt" (Donnerstagsausgabe). "Da gibt es Stimmen bei der FPÖ, die sagen, alle Südtiroler sollen einen österreichischen Pass bekommen und Doppelstaatsbürger werden. Dann würde es das Land wieder zerreißen, weil die italienischen Südtiroler den österreichischen Pass natürlich nicht bekämen."
Die Südtiroler wollten niemanden, "der von außen Unfrieden zu uns bringt. Wir regeln unseren Frieden selbst. Wir brauchen keinen Unfrieden, der aus Österreich kommt", sagte Messner weiter. Dass mit der CSU in Bayern, der SVP in Südtirol, der ÖVP und FPÖ in Österreich konservative Parteien im Alpenraum regieren, führt Messner darauf zurück, dass die Alpen eine starke Identität stiften. "Die Bevölkerung in den Alpen hat unabhängig von den Nationen ähnliche Probleme und ähnliche Erfahrungen. Die Leute in den Bergen sind immer skeptisch. Das hängt historisch zum Beispiel auch mit Napoleon zusammen, der einfach in die Alpen kam und sich Teile der Länder nahm. Wir waren immer skeptisch gegenüber fremden Mächten und auch gegenüber der Aufklärung." Wenn er zynisch wäre, würde er sagen, "dass die Alpen immer noch nicht aufgeklärt sind", sagte Messner.
15.11.2017 19:42 Uhr