Der Chef des deutsch-russischen Diskussionsforums Petersburger Dialog, Ronald Pofalla, hat vor einer Verschlechterung der außenpolitischen Beziehungen zu Moskau gewarnt. "Die Gesprächskanäle müssen offen bleiben. Ich fürchte, sonst geraten wir in einen Strudel, der am Ende zu einer totalen Entfremdung führt", sagte der ehemalige CDU-Kanzleramtsminister und jetzige Bahnvorstand dem Nachrichtenmagazin Focus.
Die deutsch-russischen Beziehungen seien nach der Krim-Krise "ohne Zweifel in der schwierigsten Phase seit der deutschen Einheit", so Pofalla. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts begrüßte Pofalla den Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin, eine UN-Friedenstruppe zur Überwachung des Minsker Abkommens im Grenzgebiet zwischen der Ostukraine und Russland einzusetzen: "Käme es tatsächlich zu einem von der UNO geführten Blauhelm-Einsatz in der Ostukraine, wären wir so weit wie seit Jahren nicht mehr." Gleichzeitig machte Pofalla deutlich, dass erst bei Fortschritten "in Richtung dauerhafter Frieden" in der Ukraine über eine Aufhebung der EU-Sanktionen gegen Russland gesprochen werden könne. Am 23. November treffen sich deutsche und russische Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Berlin zum 16. Petersburger Dialog.
17.11.2017 14:09 Uhr