OECD-Chef Gurria warnt vor wachsendem Protektionismus

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OECD-Chef Gurria warnt vor wachsendem Protektionismus

10.04.2017 - 17:22 Uhr

OECD-Chef Gurria warnt vor wachsendem Protektionismus OECD-Chef Gurria warnt vor wachsendem Protektionismus Wirtschaft
über dts Nachrichtenagentur

Der Chef der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), José Angel Gurria, hat davor gewarnt, neue Hürden für den Welthandel zu errichten: "Die OECD hat in einer Analyse bei den G20-Staaten insgesamt 1.400 protektionistische Maßnahmen festgestellt", sagte der Mexikaner dem "Handelsblatt". "Es geht also nicht nur allein um die USA. Im Grunde sagen alle Länder nach jedem Treffen, dass sie gegen Protektionismus sind und versprechen, dass sie dagegen kämpfen wollen. Und dann drehen sie sich um und schaffen neue Handelsbarrieren."

Die Weltwirtschaft befinde sich seit acht Jahren in der Krise, das habe die Wirtschaftspolitik der Länder beeinflusst. Wenn es kein Wachstum gebe, wenn Arbeitsplätze verloren gingen, dann neigten Regierungen dazu, das abzuschotten, was noch übrig bleibe, sagte Gurria. Der OECD-Chef sprach sich mit Blick auf die umstrittenen Handelsüberschüsse Deutschlands und Chinas für eine differenziertere Bewertung aus: "In Zeiten globaler Wertschöpfungsketten ergibt sich ein verzerrtes Bild, wenn In- und Exporte bei jedem Grenzübergang mit Bruttowerten zu Buche schlagen. Angemessener wäre es, jeweils nur den zusätzlichen Wertschöpfungsbeitrag zu berücksichtigen. Tut man dies, so ergibt sich vielfach ein völlig anderes Bild: Beispielsweise schrumpft dann das Handelsdefizit Amerikas mit China auf einen viel geringeren Wert."

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Kommentare zu "OECD-Chef Gurria warnt vor wachsendem Protektionismus"

Insgesamt 1 Kommentar vorhanden


Kommentar von StefanHuebbe
11.04.2017 17:21 Uhr

Ich denke ebenso das es falsch ist den Staatshaushalt über Exporte usw. zu stark aufzubessern da hierdurch zu viel Minus in anderen Ländern generiert wird. Ein schielendes Auge sollte immer auf die Wurzel der Wirtschaft, der Tauschwirtschaft sein, da bei so einer Wirtschaft keine Anfangsverschuldung durch Infrastrukturaufbau, Liquidität für die Bürger (je mehr Bürger desto mehr Banknoten) oder Kredite an Firmengründer,, erzeugt wird. Ich denke diese Punkte sollten in Statistiken anders gelesen und die extrahierten Daten anders bewertet bzw. Verknüpft werden. Über das aktuelle System kommt es zu starken Wirtschaftlichen Konflikten oder sogar (sorry) Erpressung bzw. einem zu hartem Ton der Unternehmen und Länder untereinander. Dieses Problem taucht bei unserem Wirtschaftssytem aber immer wieder auf, dadurch das sich die Länder unterschiedlich entwickeln. Mechanismen um die Problematiken zu korrigier bzw. Algorithmen dazu sind lässig dazu vorhanden. Diese Algorithmen belkämpfen aber eigentlich bzw. korrigieren nur die Wurzel unserer und anderer Wirtschaften. Ich glaube irgendwie so etwas hat der OECD Chef bemerkt und reagiert. Ob er genau dieses mein, weiß ich nich da es etwas zu kompliziert und etwas zu abseits der allgemeinen Schulbildung erklärt wird.