Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) kritisiert seinen sächsischen Amtskollegen Michael Kretschmer (CDU) wegen der Zulassung von 8.500 Fans zum Bundesligaauftakt in Leipzig. "Ein bundesweites Vorgehen wäre ausgesprochen klug - nicht nur im Profisport", sagte der Politiker dem "Spiegel". "Warum das Land Sachsen meint, derart vorpreschen zu müssen, müssten Sie vielleicht Herrn Kretschmer fragen", schimpft Weil, der selber begeisterter Fußballfan ist.
In der vergangenen Woche hatten die Ministerpräsidenten auf einer Konferenz mit Kanzlerin Angela Merkel beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die bis Ende Oktober einen Vorschlag für ein einheitliches Vorgehen bei bundesweiten Sportveranstaltungen vorlegen soll. In Niedersachsen, wo auch der VfL Wolfsburg spielt, soll sich nichts ändern. Dort dürfen auch künftig nur 500 Fans ins Stadion: "Wir haben vor allem gute Erfahrungen damit gemacht, uns nicht von Entscheidungen in anderen Ländern treiben zu lassen", so Weil.