Microsoft Deutschland-Chefin: "Digitaler Wildwuchs" in Schulen

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Microsoft Deutschland-Chefin: "Digitaler Wildwuchs" in Schulen

06.07.2020 - 01:01 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Die Vorsitzende der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland, Sabine Bendiek, warnt vor dem zu sorglosen Umgang mit digitalen Anwendungen im Unterricht. "Die fünf Milliarden Euro aus dem DigitalPakt Schule wurden bisher kaum abgerufen, digitale Unterrichtskonzepte und Plattformen fehlen. Und auch deswegen erleben wir einen unfreiwilligen digitalen Crashkurs für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerende - mit viel digitalem Wildwuchs", sagte Bendiek den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben).

Lehrer und Schüler würden "häufig reflexartig" zu Anwendungen greifen, die sie bereits von ihren Smartphones und Tablets kennen. "Aber leider hat manche kostenlose Lieblings-App doch einen Preis: die Daten ihrer Nutzer und ihre Sicherheit", sagte Bendiek. Die Microsoft Deutschland-Chefin hofft, dass die Coronakrise der Digitalisierung in Deutschland einen Schub verleiht, mahnt aber: "Wir können und dürfen uns nicht darauf verlassen, dass Digitalisierung jetzt plötzlich von ganz alleine geht." Mit Blick auf die sich verändernde Arbeitswelt appellierte sie, noch stärker als bisher auf digitale Bildung und Qualifizierung zu setzten. "Die technologische Revolution durch künstliche Intelligenz kommt und wird Arbeitswelten umkrempeln. Dazu zählt, dass Jobs verloren gehen. Dazu zählt aber auch, dass neue Aufgabenfelder und Berufe entstehen", sagte Bendiek. Bei der Künstlichen Intelligenz (KI) sieht Bendiek in einigen Unternehmen noch starken Nachholbedarf: "Die einen sprechen von Revolution, die anderen wissen nicht einmal, ob es KI-Initiativen in ihrem Unternehmen gibt. Wir können und dürfen uns also nicht darauf verlassen, dass Digitalisierung jetzt plötzlich von ganz alleine geht", sagte sie. Das von der Bundesregierung maßgeblich mitgestaltete europäische Cloud-Projekt Gaia-X begrüßte die Microsoft Deutschland-Chefin. "Im KI-Zeitalter ist die Zeit der Alleingänge endgültig vorbei. Alles andere würde den digitalen Rückstand zementieren", sagte Bendiek.

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