Mehrheit für Fertigstellung von Nord Stream II

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Mehrheit für Fertigstellung von Nord Stream II

12.09.2020 - 11:29 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Eine Mehrheit der Deutschen ist weiterhin für eine Fertigstellung der Gas-Pipeline Nord Stream II. 52 Prozent halten den Bau der Pipeline für richtig, 38 Prozent sind der Auffassung, "man sollte darauf verzichten", so eine Forsa-Umfrage für das "Trendbarometer" von RTL und n-tv, die am Samstag veröffentlicht wurde. Die meisten Befürworter hat die Pipeline in Ostdeutschland (65 Prozent), bei den Über-60-Jährigen (59 Prozent) sowie unter den Anhängern der SPD (58 Prozent), der Linken (59 Prozent), der FDP (62 Prozent) und der AfD (73 Prozent). 51 Prozent der Grünen-Anhänger sind gegen die Pipeline.

Nach dem mutmaßlichen Giftanschlag auf den russischen Oppositionellen und Putin-Gegner Alexej Nawalny waren Forderungen laut geworden, die Bundesregierung solle als Reaktion die Fertigstellung der Gas-Pipeline Nord Stream II stoppen. Diese Forderung wird aber nur von einer Minderheit der Bundesbürger (28 Prozent) unterstützt. 60 Prozent dagegen meinen: "Das noch fehlende Stück sollte fertig gebaut werden." In allen Bevölkerungs- und Wählergruppen – mit Ausnahme der Grünen-Anhänger – ist eine deutliche Mehrheit gegen einen Baustopp. Von den Anhängern der Grünen sind 44 Prozent gegen die Fertigstellung, 40 Prozent sind dafür. Lediglich 1 Prozent der Bundesbürger glaubt US-Präsident Donald Trump, wenn er sagt, es gehe ihm bei der angestrebten Verhinderung von Nord Stream II um das Wohl Europas und Deutschlands. 95 Prozent dagegen sind überzeugt: "Er will mehr amerikanisches Flüssiggas in Europa verkaufen." Das allerdings lehnen die meisten Deutschen ab. Falls der Bau der Ostsee-Pipeline tatsächlich gestoppt werden sollte, sind 2 Prozent der Befragten dafür, dass Deutschland dann "vermehrt Flüssiggas aus den USA importieren" sollte. 95 Prozent sind dagegen und meinen, "es sollten andere Möglichkeiten gesucht werden, um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten". Zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) sind überzeugt, dass Deutschland seinen Energiebedarf in den nächsten Jahren nicht allein durch erneuerbare Energien decken kann. Stattdessen müssten auch herkömmliche Energiearten (Erdgas, Kernkraft, Öl, Kohle) weiter genutzt werden. An dieser Einschätzung hat sich gegenüber dem Vorjahr nichts geändert. Lediglich die Anhänger der Grünen (59 Prozent) und die 18- bis 29-Jährigen (52 Prozent) sind mehrheitlich der Auffassung, dass die erneuerbaren Energien (wie Solarenergie und Windkraft) ausreichen, um das Land mit Energie zu versorgen. Auch ein größerer Anteil der SPD-Anhänger (45 Prozent) ist dieser Auffassung. Die Mehrheit der Bundesbürger (51 Prozent) ist dafür, dass neben den erneuerbaren Energien vor allem Erdgas für die Energieerzeugung genutzt wird. Ein Viertel (24 Prozent) ist für den weiteren Einsatz von Kernkraft. Für Erdöl plädieren 3, für Kohle 2 Prozent. Die übrigen 20 Prozent können sich entweder nicht entscheiden oder präferieren keine der herkömmlichen Energieformen. Auf eine vorrangige Versorgung mit Erdgas setzen vor allem die über 60-Jährigen (64 Prozent), die Anhänger der Grünen (55 Prozent) sowie die der SPD (68 Prozent). Der Einsatz von Atomkraft hat seine meisten Befürworter unter den Anhängern der FDP (35 Prozent) und der AfD (44 Prozent). Die Daten wurden am 10. und 11. September 2020 erhoben. Datenbasis: 1.001 Befragte.

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