Mehr als die Hälfte des Elektroschrotts wird falsch entsorgt

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Mehr als die Hälfte des Elektroschrotts wird falsch entsorgt

23.11.2019 - 12:18 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

In Deutschland werden 55 Prozent des Elektroschrotts von Verbrauchern nicht ordnungsgemäß zurückgegeben. Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf die Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR). Statt ausgediente Mobiltelefone, Tablets, Akkuschrauber, Mixer oder E-Roller wie vorgeschrieben beim Wertstoffhof abzuliefern oder in den Fachhandel zurückzubringen, landen die Geräte demnach in der Restmülltonne, im gelben Sack, in Gewerbecontainern oder auch im Sperrmüll.

Unsachgemäße Entsorgung ist gefährlich, denn immer mehr dieser alten Geräte enthalten Lithium-Ionen-Akkus. Werden die Akkus beschädigt, etwa durch die Presse im Müllauto, durch Schredder und Sortiergreifer in der Recyclinganlage oder auch durch Herunterfallen, kann eine chemische Reaktion ausgelöst werden die unkontrolliert hohe Energie freisetzt. Das kann zu Bränden führen. "Wir haben ein zunehmend massives Problem bei der Entsorgung und beim Recycling von alten Elektrogeräten", warnte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), Peter Kurth, in der "Welt am Sonntag". Der BDE fordert nun Hilfe von der Politik durch Änderungen im Batteriegesetz sowie im Elektro- und Elektronikgerätegesetz. "Wir brauchen eine einheitliche Kennzeichnung von Geräten mit hochenergetischen Akkus durch die Hersteller, damit der Verbraucher auch weiß, wo die gefährlichen Lithium-Ionen-Batterien überall verbaut sind", sagte Kurth. Zudem soll es eine Pfandpflicht in Höhe von 50 Euro geben, um die Sammelbereitschaft der Konsumenten zu erhöhen. Der Verband will Handel und Hersteller verpflichten, beim Kauf von Elektrogeräten auf die richtige Entsorgung hinzuweisen. Der Großteil der Verbraucher in Deutschland wisse nicht oder nur lückenhaft, wie und wo man alte Elektrogeräte entsorgen kann. Das Bundesumweltministerium (BMU) kündigte Hilfe an, vor allem mit Regelungen zum Thema Informationspflicht. Eine Pfandpflicht aber müsse europäisch geregelt werden, ebenso eine Kennzeichnungspflicht, sagte Regina Dube, Leiterin der Abteilung Wasserwirtschaft und Ressourcenschutz im BMU. "Wir werden das Problem mit den Lithium-Ionen-Akkus aber in Brüssel auf die Agenda bringen." Rückenwind erhofft sich Dube von der anstehenden EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands.

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