Der italienische Komponist Ludovico Einaudi hat seine Musikerlaufbahn einem Einbrecher zu verdanken: "In meiner Kindheit träumte ich davon, Fotograf zu werden", sagte Einaudi dem "Zeitmagazin". Als er zwölf war, habe sein Vater ihm eine Rolleiflex-Kamera geschenkt, die er von da an überallhin mitgenommen habe: "Ich fotografierte alles", so Einaudi. Er habe auch gelernt, wie man Bilder entwickelt und damit viel Zeit verbracht.
"Eines Tages wurde dann bei uns in Mailand eingebrochen, auch meine geliebte Kamera nahmen die Diebe mit", sagte Einaudi. "Ich war so traurig, dass ich jahrelang nicht mehr fotografierte." Er habe eine so enge Beziehung zu seiner Kamera gehabt, dass er keine andere haben wollte. "Die Musik hat mich in dieser Zeit getröstet und wurde schließlich zu meiner größten Leidenschaft", sagte er. Seit einigen Jahren fotografiere er wieder: "Wenn ich auf Tournee bin, habe ich immer fünf bis sechs Kameras im Gepäck, darunter auch eine neue Rolleiflex", sagte er. "Ich gehe jeden Tag spazieren und mache Bilder, manchmal nur für eine Stunde, aber wenn ich in der Natur unterwegs sein kann, können es auch mal viele Stunden werden. Wenn ich in Berlin bin, sehe ich immer zu, dass mir genügend Zeit bleibt, im Zoologischen Garten umherzuspazieren."
