Kritik an Aussagen des Ex-Handballers Stefan Kretzschmar

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Kritik an Aussagen des Ex-Handballers Stefan Kretzschmar

14.01.2019 - 05:00 Uhr

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Die jüngsten Äußerungen des ehemaligen Profi-Handballers Stefan Kretzschmar haben kontroverse Reaktionen ausgelöst. Der SPD-Landesvorsitzende von Sachsen-Anhalt und innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montagsausgaben): "Kretzschmar hat in einem Punkt durchaus recht: Wenn sich jemand heute pointiert äußert, dann gibt es ein viel massiveres Echo als früher." Er fügte allerdings hinzu, dies gelte nicht allein für flüchtlingskritische Äußerungen, sondern mindestens ebenso sehr für Meinungsäußerungen zugunsten von Flüchtlingen – bis hin zu Morddrohungen.

"Es gibt Polarisierungen und Spaltungen in beide Richtungen", so Lischka. "Kretzschmar hätte gut daran getan, wenn er das nicht ausgeblendet hätte." Weil er es aber ausgeblendet habe, sei seine Aussage in dieser Form falsch. Sachsen-Anhalts Landtagsvizepräsident Wulf Gallert (Linke) zeigte sich überrascht – zumal Kretzschmar seines Wissens nach früher selbst massive rechte Gewalt erfahren habe. Was er jetzt sage, sei "so eine Art Modeposition geworden", entspreche jedoch nicht den Tatsachen. Stattdessen gelte. "Willkommen in der Demokratie. Wenn man eine kontroverse Position bezieht, muss man die Kontroverse aushalten", so der Linken-Politiker. Das habe er als Linker, der nicht mit dem Mainstream übereinstimmte, seit 1989 sehr oft erfahren. "Ich musste mich wehren", so Gallert. Kretzschmar, der heute als TV-Experte arbeitet, hatte gesagt: "Wenn wir in unserem Land über Meinungsfreiheit reden, dann haben wir die Meinungsfreiheit in dem Punkt, dass wir nicht in den Knast kommen, wenn wir uns kritisch äußern. Aber wir haben keine Meinungsfreiheit im eigentlichen Sinne. Sobald wir eine gesellschaftskritische Meinung äußern, haben wir von unserem Arbeitgeber mit Repressalien zu rechnen, oder wir haben mit unseren Werbeverträgen Probleme, dass diese gekündigt werden, weil es nicht ins Konzept passt." Es sei denn, man äußere politische Mainstream-Meinungen wie "Wir sind bunt" und "Refugees welcome", so Kretzschmar. Das sei unproblematisch.

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