Kriminologe kritisiert Gesetzesverschärfung bei Einbruch

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Kriminologe kritisiert Gesetzesverschärfung bei Einbruch

11.05.2017 - 08:32 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Kriminologe Frank Neubacher hält die die geplante Gesetzesverschärfung bei Einbruch für falsch. "Viele potenzielle Täter kennen das Strafmaß doch gar nicht", sagte der Direktor des Instituts für Kriminologie an der Universität zu Köln dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagsausgabe). Es sei ein altes Thema: "Gibt es kriminalpolitische Probleme, kommt schnell der Ruf nach dem Gesetzgeber. Man erweitert Straftatbestände oder erhöht den Strafrahmen. Doch die Verbrechenswirklichkeit bleibt meist unverändert."

Der Kölner Jura-Professor kritisierte den Zeitpunkt des Vorstoßes der Großen Koalition in Berlin. "Die Erfahrungen mit der Kriminalpolitik zeigen schon, dass das Recht eine leicht verfügbare und billige Ressource ist, mit der sich Entschlossenheit und Handlungsfähigkeit demonstrieren lassen." Nicht immer brauche man jedoch neue Gesetze - viele Probleme würden besser auf der Ebene der Um- beziehungsweise Durchsetzung von Gesetzen gelöst. "Wir müssen die Bemühungen in Sachen technischer Prävention, durch den Einbau von Sicherheitstüren, zusätzlichen Riegeln weiter ausbauen", so Neubacher. Er forderte zudem eine Verbesserung der polizeilichen Ermittlungstätigkeit. "Mit der geringen Aufklärungsquote von circa 15 Prozent kann man nicht zufrieden sein. Vielleicht ist die Polizei nicht hinreichend personell und sachlich ausgestattet, um hier entscheidende Fortschritte zu erzielen."

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Kommentare zu "Kriminologe kritisiert Gesetzesverschärfung bei Einbruch"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von jamieschaller
29.06.2017 16:15 Uhr

Ich finde auch wie der Kommentator unter mir, dass in manchen Bereichen die Gesetze verschärft werden sollten. Es kann nicht sein, dass jemand bei mir einbricht und dann glimpflich davon kommt. Ich habe den Schaden und er lacht sich ins Fäustchen!

Kommentar von Freddie32
20.05.2017 09:54 Uhr

Meiner Meinung nach müssten allgemein in bestimmten Bereichen Gesetze verschärft werden so das auch eine Abschreckung statt findet die derzeit überhaupt nicht fruchtet oder abschreckt.

Da muss zukünftig etwas passieren.

Kommentar von GoldSaver
11.05.2017 11:59 Uhr

LoL, man kennt die Strafen nicht, darum ist es egal oder wie?
Dann kann man ja auch gleich 1 Euro als genug Strafe ansehen.
Zumindest hält die Strafe den Täter vielleicht davon ab, nochmal einzubrechen, immerhin kennt er dann die Strafe.^^

Klar, Erhöhung der Sicherheit ist auch gut, kostet aber auch Geld und in erster Linie sollte man Täter davon abhalten überhaupt den Versuch eines Einbruchs zu starten. Immerhin ist der Versuch auch strafbar.