Koalition will Missbrauch von Werkverträgen in Fleischbranche stoppen

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Koalition will Missbrauch von Werkverträgen in Fleischbranche stoppen

31.05.2017 - 20:17 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

CDU, CSU und SPD wollen den Missbrauch von Werkverträgen in der Fleischindustrie stoppen und dabei Schlachtkonzerne in die Pflicht nehmen. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) berichtet, soll am Donnerstag der Bundestag das "Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft" verabschieden. "In den vergangenen Jahren sind vor allem ausländische Werkvertrags-Arbeiter immer wieder über den Tisch gezogen worden", sagte CDU-Parlamentarier Albert Stegemann dem Blatt.

"Das lassen wir uns als Gesetzgeber nicht länger bieten." Schlachter und Zerleger sind meistens nicht direkt bei den Schlachthöfen angestellt. Diese vergeben die Aufträge an Subunternehmen. Der Gesetzentwurf sieht der Zeitung zufolge eine sogenannte Generalunternehmerhaftung vor: Zahlt ein Subunternehmer seinen Schlachtern beispielsweise weniger Lohn als ihnen zusteht, soll dafür künftig der Schlachthofbetreiber gerade stehen. "Wer Arbeit auslagert, bleibt in der Verantwortung", so Stegemann. Arbeitsmaterialien wie Schlachtermesser oder -handschuhe sollen zudem künftig nicht länger vom Lohn abgezogen werden dürfen. Darüber hinaus will die CDU eine exakte Erfassung der Arbeitszeit durchsetzen. Nach Angaben von Stegemann machten die Kosten fürs Personal etwa 70 Prozent der Gesamtkosten in der Fleischindustrie aus. "Lohndumping ist und war an der Tagesordnung. Damit machen wir Schluss", so Stegemann.

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Kommentare zu "Koalition will Missbrauch von Werkverträgen in Fleischbranche stoppen"

Insgesamt 4 Kommentare vorhanden


Kommentar von GoldSaver
01.06.2017 09:35 Uhr

Im Prinzip hat doch der Schlachthof einen Vertrag mit dem Subunternehmer, nicht aber direkt mit dem Schlachter. Das Subunternehmer stellt den Schlachter ein und hat mit diesem einen Vertrag, daher müsste dieses auch in der Pflicht liegen, den korrekten Lohn zu zahlen.
So sehe ich das jedenfalls.

Kommentar von Middely
01.06.2017 06:22 Uhr

Wenn Arbeitnehmer ausgebeutet werden, muss man entsprechend reagieren, sei es mit bestehenden rechtlichen Möglichkeiten, oder wenn diese nicht ausreichen, dann mit neuen.

Kommentar von Freddie32
31.05.2017 21:54 Uhr

das ist eben auch die Problematik,das Ausländer die dringend Arbeit suchen natürlich als Billiglöhner ausgebeutet sind,natürlich muss jeder Beruf richtig und human bezahlt werden und auch mit Menschenwürde betrachtet werden.
Da muss sich vieles ändern.

Kommentar von stekup
31.05.2017 20:39 Uhr

Lohndumping ist ein generelles Problem, nicht nur in der Fleischindustrie! Hier werden wieder mal Themen von Politikern angesprochen die schon nach der Wende aktuell waren, meinen es diese Leute überhaupt ernst was sie da sagen, oder wollen sie nur ihr Gewissen beruhigen?