Schleswig-Holsteins Kraftfahrzeuggewerbe verlangt, die vom Abgas-Skandal betroffenen Diesel-Fahrzeuge kurzfristig auf Kosten der Hersteller mit Hardware nachzurüsten. Die Landesregierung müsse auf Bundesebene Druck machen, damit Nachrüstsysteme zugelassen werden, sagte Jan-Nikolas Sontag, Geschäftsführer des Verbandes des Kfz-Gewerbes Schleswig-Holstein, den Kieler Nachrichten (Freitagsausgabe). Es sei unverständlich, dass die Hardware-Nachrüstung noch immer nicht zugelassen sei.
"Diese Systeme bieten die einzige effiziente Möglichkeit, Euro 5- und zum Teil auch ältere Euro 4-Fahrzeuge hinsichtlich der Schadstoffausstöße auf den aktuellen Stand zu bringen." So könnten die umweltbelastenden Ausstöße erheblich reduziert und die Fahrzeuge weiter uneingeschränkt genutzt werden: "Sie würden dann nicht unter Fahrverbote fallen, und Wertverluste gingen ebenfalls zurück." Bisher kalkulierten Entwickler von Nachrüst-Systemen mit Kosten von 2.500 bis 3.000 Euro pro Auto, sagte Sontag. Würden nach einer Zulassung auch große Hersteller wie Bosch einsteigen, sei aber mit sinkenden Preisen zu rechnen.