Innenminister wollen Schiedsrichter stärker vor Gewalt schützen

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Innenminister wollen Schiedsrichter stärker vor Gewalt schützen

06.12.2019 - 01:00 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Die Innenminister mehrerer Bundesländer wollen Schiedsrichter im Amateursport besser vor Übergriffen auf dem Fußballplatz schützen. "Die Gewalt auf dem Sportplatz nimmt zu. Wir bekommen Woche für Woche Meldungen über Ausschreitungen oder Übergriffe vor allem auf die Schiedsrichter", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben).

Caffier ist derzeit Sprecher der CDU/CSU-geführten Innenminister. An diesem Freitag soll die Konferenz der Innenminister (IMK) in Lübeck auf Betreiben Mecklenburg-Vorpommerns über eine entsprechende Beschlussvorlage beraten, über die die Funke-Zeitungen berichten. "Die IMK beobachtet eine Zunahme von Vorfällen gewaltsamen Verhaltens im Amateurfußball, gerade auch gegen Schiedsrichter, ausgehend von Spielern, Trainern bzw. Zuschauern", heißt es in dem Vorschlag für einen IMK-Beschluss. "Soweit es sich dabei um Straftaten handelt, müssen diese konsequent zur Anzeige gebracht werden, damit nicht nur eine sportrechtliche, sondern auch eine strafrechtliche Sanktion erfolgt." Innenminister Caffier hob hervor: "Landesverbände und auch die Politik haben zulange die Aggressivität im Amateurfußball unterschätzt. Das muss sich jetzt ändern." Eine einfache Spielsperre reiche nicht aus. "Wer einen Schiedsrichter angreift, gehört bestraft", so Caffier. Auch andere Innenminister wollen den Kampf gegen Gewalt gegen Schiedsrichter im Amateurfußball verstärken. "Wir stellen eine Zunahme von Gewalt gegen Schiedsrichter im Amateurfußball fest", sagte Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU). "Diese Angriffe auf die Unparteiischen sind nicht nur extrem unsportlich, sondern schlicht Straftaten. Ich appelliere daher an jeden Schiedsrichter, diese Attacken nicht klaglos hinzunehmen, sondern konsequent zur Anzeige zur bringen." Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) sagte angesichts der Übergriffe gegen Unparteiische, dass es "umso dringlicher" sei, "dass Gewalttäter auf den Fußballplätzen nicht nur mit der Roten Karte, sondern mit langen Sperren durch den organisierten Sport rechnen müssen". Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hob gegenüber den Funke-Zeitungen hervor: "Wir dulden keine Gewalt bei Fußballspielen, weder unter den Fans noch gegenüber den Unparteiischen." Bestehende Sicherheitskonzepte müssten deshalb "konsequent angewendet und wo nötig verbessert werden", so Seehofer. "Wir stehen den Verbänden bei ihren Maßnahmen gegen Gewalt in Fußballstadien deshalb zur Seite und unterstützen dort, wo dies gewünscht ist." Zuletzt hatten mehrere Fälle von Übergriffen gegen Schiedsrichter in unteren Amateurligen für Schlagzeilen gesorgt. In Berlin und im Saarland waren Unparteiische sogar in einen Streik getreten. Der Deutsche Fußballbund (DFB) stellte in den vergangenen Spielzeiten jeweils immer rund 3.000 Übergriffe auf Schiedsrichter im Amateurbereich fest.

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