Hitzlsperger kritisiert Übergang von Profifußballern ins Management

Sport Fußball Unternehmen


Hitzlsperger kritisiert Übergang von Profifußballern ins Management

08.11.2017 - 14:59 Uhr

Hitzlsperger kritisiert Übergang von Profifußballern ins Management Hitzlsperger kritisiert Übergang von Profifußballern ins Management Sport
über dts Nachrichtenagentur

Der frühere Fußballprofi Thomas Hitzlsperger hat den oft nahtlosen Übergang von Profifußballern ins Management von Bundesligaclubs kritisiert. "Ein guter Mittelstürmer ist nicht automatisch ein guter Manager", sagte Hitzlsperger der Wochenzeitung "Die Zeit". Hitzlsperger ist seit Beginn der Saison bei seinem Ex-Club VfB Stuttgart im Präsidium und gleichzeitig Koordinator des Vorstands Sport.

"Ich lerne jetzt den Verein kennen wie ein Unternehmen, von der anderen Seite - die Finanzen, das Management. Das ist wirklich Handwerk, ein komplett neuer Beruf." Er habe "ordentlich Fußball gespielt", aber könne deshalb "nicht sofort ein kompetenter Manager sein". Nach den ersten Wochen im Verein bilanziert der Ex-Nationalspieler: "Um alle Zusammenhänge zu verstehen, reicht es nicht, das Trikot aus- und einen Businessanzug anzuziehen. So läuft das nicht." Der frühere Nationalspieler hat außerdem die Abhängigkeit der Fußballprofis von Spielerberatern kritisiert. "Als Fußballprofi ist man seit frühester Jugend umgeben von Beratern, und natürlich fragt man die häufig, bevor man etwas macht. Dabei verliert man das Vertrauen in die eigene Entscheidungsfähigkeit", sagte Hitzlsperger der Wochenzeitung. Spieler begäben sich auf diese Weise schon früh in Abhängigkeit. "Weil es bequem ist. Weil es alle so machen. Und weil es auch genügend Leute gibt, die einen gern von sich abhängig machen", so der Ex-Profifußballer. Auch er habe Berater gehabt, die ihm bei Vereinswechseln geholfen hätten, "aber ich wollte auch viele Dinge selbständig machen, habe mich zum Beispiel gegen Rechtsextremismus engagiert". Trotzdem sei das Ende der Karriere der größte Einschnitt in seinem Leben gewesen. "Niemand hatte mich vorbereitet, plötzlich alles selbst entscheiden zu müssen, besser: zu dürfen", so der Ex-Profi. Auch hätten ihm Berater von seinem Coming-Out als Homosexueller vor vier Jahren abgeraten. Er habe dann aber beschlossen, dass mache er trotzdem. "Dieses Vertrauen in die eigene Entscheidungsfähigkeit war für mich ein großer Gewinn", so Hitzlsperger rückblickend.

Facebook Twitter Xing Linkedin

Ähnliche Artikel

Folgende Artikel aus dem Thema Sport könnten Sie auch interessieren


Neuen Kommentar schreiben

Um einen Kommentar schreiben zu können,
müssen Sie angemeldet sein.


Kommentare zu "Hitzlsperger kritisiert Übergang von Profifußballern ins Management"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von stekup
08.11.2017 21:44 Uhr

Das der ein oder andere Fußballprofi auch am Ende seiner Laufbahn, dem Fußball erhalten bleibt ist gut! Um allerdings bei einem Bundesligaverein im Management mitzuwirken, werden schon einige Kenntnisse oder eine entsprechende Ausbildung erwartet. Von nichts kommt nichts!

Kommentar von GoldSaver
08.11.2017 15:27 Uhr

Das stimmt wohl, als Fußball-Spieler muss man vollkommen andere Qualifikationen mitbringen, als wie im Management eines Fußball-Vereins.

Das sind zwei grundlegend unterschiedliche Dinge.