Handelsverband befürchtet Laden-Sterben in Einkaufsstraßen

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Handelsverband befürchtet Laden-Sterben in Einkaufsstraßen

05.11.2020 - 01:01 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) warnen angesichts des neuen Teil-Lockdowns vor einem Laden-Sterben in den deutschen Einkaufsstraßen. "Das erneute Herunterfahren des öffentlichen Lebens bringt viele Einzelhändler in den Innenstädten in eine existenzbedrohende Lage. Zwar darf der Einzelhandel geöffnet bleiben, gleichzeitig finden aber immer weniger Kunden den Weg in die Stadtzentren", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

Da etwa die Gastronomie geschlossen sei, fehle es an einem "angenehmen Einkaufserlebnis". Auch der Appell der Politik, zuhause zu bleiben, habe "tiefgreifende Folgen für die Handelsunternehmen", so Genth. "Deshalb muss die Politik ihre Nothilfen auch für Einzelhändler öffnen", forderte der HDE-Hauptgeschäftsführer. Ansonsten würden "öde Innenstädte mit zahlreichen Leerständen" drohen. Auch der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband von rund 37.000 Immobilien-Unternehmen, befürchtet eine Verödung der Innenstädte. "Je länger die Pandemie dauert, desto mehr Lücken werden in den Fußgängerzonen entstehen", sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner den Funke-Zeitungen. "Irgendwann werden die Hilfsgelder und Kurzarbeitergelder aufgebraucht sein." Wenn es dann zu weiteren Lockdowns komme, gebe es "eine massive Insolvenzwelle, die unsere Innenstädte zurück in die Steinzeit katapultieren" werde. Schon jetzt müssten sich Gedanken gemacht werden, wie die Fußgängerzonen nach der Pandemie aussehen könnten, sagte Mattner. Den Leerstand mit Wohnungen zu füllen, hält er für falsch: "Einkaufsstraßen leben davon, dass sich Geschäfte in Erdgeschossen ansiedeln. Das lockt Passanten an." Kritik äußerte der ZIA-Präsident an der Zwangsschließung von Gastronomie und Hotellerie. "Anders als beim ersten Mal haben wir dazugelernt und können differenzieren." Daher halte er das Beherbergungsverbot für Touristen für "fachlich nicht unterlegt" und wünsche sich auch mehr Differenzierung bei den Restaurants. "Denn diese Orte waren keine Corona-Hotspots", so Mattner.

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