Grüne kritisieren Siemens-Geschäft in Australien

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Grüne kritisieren Siemens-Geschäft in Australien

10.01.2020 - 10:02 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Vor den Protesten gegen Siemens wegen der Lieferung einer Signalanlage für eine australische Kohlemine hat die stellvertretende Grünen-Chefin Ricarda Lang das Geschäft als "absurd" bezeichnet und eine Einstellung der Lieferung gefordert. "Die ganze Welt spricht über die Brände in Australien. Hunderttausende Tiere sterben. Die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen wird zerstört. Und gleichzeitig wird dort ein Kohlekraftwerk, ein riesiger Klimakiller gebaut", sagte Lang in der Sendung "Frühstart" der RTL/n-tv-Redaktion.

Sie erwarte, "dass Siemens die Lieferungen einstellt und die Unterstützung für das Projekt zurückzieht", so die Grünen-Politikerin weiter. Am heutigen Freitag will die Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" vor Büros des Unternehmens in mehreren deutschen Städten - unter anderem ab 12 Uhr vor der Konzernzentrale in München - streiken. Zudem treffen sich Siemens-Chef Joe Kaeser und Luisa Neubauer, Aktivistin bei "Fridays for Future". Hintergrund ist ein Auftrag zur Lieferung einer Zugsignalanlage für eine geplante Kohlemine in Australien, den Siemens erhalten hat. Die Entscheidung könnte noch in dieser Woche fallen, heißt es aus dem Unternehmensumfeld. Demnach habe das Geschäft ein Volumen von rund 20 Millionen Euro. Über die Protestbewegung "Fridays for Future" sagte Lang, sie habe zwar mehr Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz gebracht. Einen Politikwechsel habe die Bewegung jedoch nicht erzeugen können. "Lange war es die Strategie, die Aufmerksamkeit hochzuziehen. Das ist gut gelungen", so die Grünen-Politikerin weiter. Man habe aber "leider auch, wenn man sich das vermeintliche Klimapaketchen der Bundesregierung anschaut", gesehen, dass eine "Aufmerksamkeitssteigerung nicht unbedingt zum Politikwechsel" führe. Die Parteien der Großen Koalition seien "nicht willens, echten Klimaschutz durchzusetzen". Die stellvertretende Grünen-Chefin stritt zwar ab, dass die "Fridays-for-Future"-Proteste in einer Krise seien. Aber: "Ich glaube, es wird die Frage sein, was jetzt 2020 passiert", sagte Lang in der Sendung "Frühstart" der RTL/n-tv-Redaktion.

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