Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die Bewertung des Pestizids Glyphosat durch die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) scharf kritisiert: "Mit ihrer Einschätzung, dass Glyphosat nicht krebserregend sei, ebnet die ECHA der chemischen Industrie den Weg, Europas Bevölkerung weiterhin als Versuchskaninchen zu missbrauchen", sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Christiane Huxdorff der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Sie forderte die EU-Kommission auf, die Zulassung für das Pestizid nicht zu verlängern und zum Jahresende auslaufen zu lassen. Der ECHA warf Huxdorff vor, bei ihrem neuen Gutachten die Warnungen von über 90 Wissenschaftlern und die Einschätzung der WHO-Krebsexperten ignoriert zu haben.
Zudem habe sich die Agentur, auf Studien gestützt, die die Öffentlichkeit bisher nicht sehen dürfe. "Glyphosat schadet nicht nur den Menschen in Europa. Das Ackergift vernichtet zudem die Artenvielfalt", betonte die Expertin. Die EU-Kommission müsse die Menschen und die Umwelt vor Schäden durch das global am weitesten verbreitete Herbizid schützen.