Die Regierung sorgt sich vor dem Ende der Nullzins-Politik der Europäischen Zentralbank. Denn anders als alle Sparer würde sie nicht von steigenden Zinsen profitieren, sondern müsste für 1,2 Billionen Euro Schulden plötzlich wieder hohe Zinsausgaben einplanen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) wolle deshalb nun untersuchen lassen, wie gefährlich Zinserhöhungen für seine "Schwarze Null" werden könnten, berichtet die "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf eigene Informationen.
In einer Ausschreibung seines Ministeriums heißt es, es solle geprüft werden, was eine "Normalisierung des Zinsumfelds" für die "Robustheit der öffentlichen Staatsfinanzen" bedeute. Die niedrigen Zinsen hätten "zu Minderausgaben beim staatlichen Schuldendienst" und "zu der Rückführung der gesamtstaatlichen Defizite beigetragen." Nun müsse die "Resilienz der Staatsfinanzen" abgeschätzt werden, heißt es in dem Papier. Das Gutachten solle innerhalb von acht Monaten fertiggestellt werden.