Ex-Finanzminister Summers greift US-Präsident Trump frontal an

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Ex-Finanzminister Summers greift US-Präsident Trump frontal an

23.06.2018 - 09:14 Uhr

Ex-Finanzminister Summers greift US-Präsident Trump frontal an Ex-Finanzminister Summers greift US-Präsident Trump frontal an Politik
über dts Nachrichtenagentur

Der frühere US-Finanzminister und Weltbank-Chefökonom Lawrence Summers geht scharf mit US-Präsident Donald Trump und dessen Handelspolitik ins Gericht. "Es spricht nur sehr wenig dafür, dass Getöse und Drohungen in diesem Ausmaße positive Effekte zeitigen. Und dass unsere traditionellen Verbündeten inzwischen größere Sympathien für China haben als für uns, ist eine außergewöhnlich negative diplomatische Leistung", sagte Summers in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel".

Trump hatte kürzlich neue Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar angekündigt, sollte Peking frühere US-Aufschläge mit Vergeltungszöllen kontern. Hart kritisiert Summers auch Peter Navarro, Trumps Chefberater in Handelsfragen: "Ich glaube, kein Ökonom, egal, welcher Denkschule, nimmt ihn und seine Theorien zum Handelsdefizit ernst." Der Zorn unter US-Firmenchefs sei gewaltig, sagte Summers, ehedem enger Mitarbeiter der demokratischen Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama. "Die Konzerne sind entsetzt über das, was die Regierung macht. Der Präsident genießt nur wenig Glaubwürdigkeit. Viele Konzernchefs fürchten, dass Trumps stümperhaftes Vorgehen auf sie zurückschlägt und Wettbewerbern aus Europa und Japan hilft. Ganz abgesehen davon, dass sich niemand freut, wenn wegen der Zölle auf Stahl und Aluminium die Materialkosten substanziell steigen." Die wahren Verlierer von Trumps Handelspolitik, so Summers, seien die Anhänger des Präsidenten. "Trumps Wähler werden am stärksten unter seiner Politik leiden. Denn die Wettbewerbsfähigkeit der US-Unternehmen wird wegen höherer Importpreise abnehmen, das Handelsdefizit sogar größer werden." Viele Betriebe würden wegen höherer Stahlpreise Schwierigkeiten bekommen und müssten Leute entlassen, so Summers weiter. Zudem sänke die Kaufkraft. "Dann werden viele seiner Wähler feststellen, dass sich seine Politik direkt gegen sie richtet."

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Kommentare zu "Ex-Finanzminister Summers greift US-Präsident Trump frontal an"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von Otte1958
08.07.2018 16:57 Uhr

Donald Trump gebährt sich eher wie ein Geschäftsmann im privaten Bereich und nicht wie ein Politiker, wird Zeit, daß man ihn in seine Schranken weist, oder ihn abwählt.

Kommentar von moon-devil
07.07.2018 22:13 Uhr

kann er ruhig machen mit den Zöllen, es werden dann vielleicht noch mehr Firmen aus den USA abwandern da die Herstellungskosten so steigen werden, dass US-Waren noch schwieriger in der restlichen abzusetzen sind. Allerding müssen wir dann auch den Gürtel enger oder anders schnallen,da das Auswirkung im Internationalen Handelsaustausch auch für uns in Deutschland haben wird.