Enorme Lücke zwischen Tätigkeitsfeldern bei Verdiensten

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Enorme Lücke zwischen Tätigkeitsfeldern bei Verdiensten

04.10.2019 - 11:43 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Bei den durchschnittlichen Verdiensten in Deutschland klafft zwischen den Tätigkeitsfeldern eine enorme Lücke von rund 4.000 Euro pro Monat. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, über welche die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet. Demnach hätten im Jahr 2018 Beschäftigte im Spiel-, Wett- und Lotterie-Wesen am wenigsten verdient, sie kämen auf 1.819 Euro.

Angestellte in Wäschereien, Frisör- und Kosmetiksalons, bei Bestattungsunternehmen, Saunas und Bädern lägen mit 1.843 Euro nur knapp darüber, gefolgt von Arbeitskräfte-Vermittlern mit 1.866 Euro und Gastronomie-Beschäftigten mit 1.889 Euro. Am oberen Ende der Skala lägen Angestellte, die mit der Gewinnung von Erdöl und Erdgas etwa auf Bohrplattformen ihr Geld verdienen, heißt es in der Antwort des Arbeitsministeriums. Ihr durchschnittliches Monats-Brutto habe im vergangenen Jahr bei mehr als 5.800 Euro gelegen. Beschäftigte bei Kokereien und in der Mineralöl-Verarbeitung verdienten laut Ministerium 5.522 Euro. Es folgten die Bereiche "Sonstiger Fahrzeugbau" mit 5.234 Euro und Tätigkeiten für Versicherungen und Pensionskassen mit 5.172 Euro. Entsprechend ungleich sei die Verteilung von Beschäftigten, die Niedrig-Löhne beziehen, heißt es in der Antwort weiter. Seien es im Spiel-, Wett- und Lotteriewesen sieben von zehn (69,7 Prozent), habe der Anteil in der Erdöl- und Erdgas-Branche bei 1,2 Prozent gelegen, heißt es in der Antwort des Arbeitsministeriums. "Viel zu viele Beschäftigte werden mit Niedriglöhnen abgespeist. Die Bundesregierung ist in der Pflicht, Rahmenbedingungen für gute Arbeit zu schaffen und gegen Verwerfungen am Arbeitsmarkt vorzugehen", sagte Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Unter anderem müsse der Mindestlohn auf zwölf Euro erhöht, systematische Niedriglohn-Beschäftigung wie Leiharbeit abgeschafft und die Allgemeinverbindlich-Erklärung von Tarifverträgen erleichtert werden. "Zu sozialer Gerechtigkeit gehören faire Löhne. Niedrigen Löhnen folgen immer niedrige Renten, und Altersarmut ist vorprogrammiert. Arbeit, die arm macht, muss endlich der Vergangenheit angehören", so die Linken-Politikerin weiter.

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