Elke Twesten plagt kein schlechtes Gewissen

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Elke Twesten plagt kein schlechtes Gewissen

11.08.2017 - 21:53 Uhr

Elke Twesten plagt kein schlechtes Gewissen Elke Twesten plagt kein schlechtes Gewissen Politik
über dts Nachrichtenagentur

Die ehemalige Grünen-Abgeordnete Elke Twesten hat kein schlechtes Gewissen, dass sie mit ihrem Übertritt in die CDU eine Regierungskrise in Niedersachsen ausgelöst hat. Die Tragweite ihrer Entscheidung sei ihr sehr bewusst gewesen: "Ich bin seit zehn Jahren Landespolitikerin, mit einer Ein-Stimmen-Mehrheit kenne ich mich aus", sagte sie der "Welt am Sonntag". Man habe in ihrer ehemaligen Partei durchaus gewusst, wie sehr sie inhaltlich mit den Grünen haderte.

"Grundsätzlich sollte man sich ja selbst nicht so wichtig nehmen", räumt Twesten ein. "Jedes politische Mandat ist endlich, es ist vom Volk auf Zeit verliehen. Das weiß jeder." Sie selbst würde ihren Schritt konsequent nennen. "In dem Moment, wo man mir sozusagen die Grundlage für mein politisches Engagement entzieht, schau ich doch nicht einfach tatenlos zu. Ich bin nicht der Typ, der dann brav die Hände in den Schoß legt und sagt: ok, dann ist das eben so." Die Nicht-Nominierung in ihrem angestammten Wahlkreis Rotenburg-Süd habe sie tief getroffen. "Ich habe zwanzig Jahre, die besten Jahre meines Lebens, dieser Partei zur Verfügung gestellt, und dann heißt es bei Facebook `tschüss`". Twesten geht nicht ohne Bitterkeit: "Vermutlich hätte ich die besten Ideen haben können, aber trotzdem keine Unterstützung bekommen. Oder warum sonst war meine Arbeit plötzlich nicht mehr gut genug?" Ihr Mandat will sie nicht zurückgeben. "Es gehört nicht der Partei, sondern es gehört mir". Und weiter: "Wer sagt ihnen denn, dass nach meinem Wahlkampf nicht genau die Leute grün gewählt haben, die mich als Person und Abgeordnete dort sehen wollten?" Bei den Christdemokraten will Twesten sich nun für Gleichstellungspolitik einsetzen. "Da könnte die CDU auch frischen Wind gebrauchen." Mit ihrem Wechsel hatte Twesten die rot-grüne Landesregierung von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) um ihre Ein-Stimmen-Mehrheit gebracht, so dass nun voraussichtlich am 15. Oktober eine Neuwahl ansteht.

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Kommentare zu "Elke Twesten plagt kein schlechtes Gewissen"

Insgesamt 3 Kommentare vorhanden


Kommentar von GoldSaver
12.08.2017 17:32 Uhr

Und selbst wenn sie nun ein schlechtes Gewissen hätte, würde sie es dann laut ausposaunen? Sicherlich nicht! und würde es irgendetwas ändern? Nein, natürlich nicht! Also ist es doch egal!

Kommentar von Spongebob
12.08.2017 11:56 Uhr

Mit ihrem Verhalten spiegelt sie bloß das Verhalten vieler Politiker. Mit Loyalität gläntzt die Gute tatsächlich überhaupt nicht. Da mag sie ihren Wechsel mit Meinungsverschiedenheit begründen - das wage ich aber zu bezweifeln. Denn sie macht auch nicht den Eindruck, dass sie CDU unbedingt Komform ist. Da wiederspricht sie sich. Behauptet einerseits man solle sich selbst nicht für so wichtig nehmen doch hinterlässt sie den Eindruck sie sei die Superfrau, die nun auch in die CDU frischen Wind bringen will und einiges umkrämpeln will.

Kommentar von Freddie32
11.08.2017 23:48 Uhr

es geht eben meist immer nur um Geld und Macht,da ist sie kein einzelfall das ist die regel in der Politik.
also sehe ich das streitprodukt hier etwas übertrieben.
man solle allgemein etwas ändern.