EKD kritisiert Rolle der Elbphilharmonie beim G20-Gipfel

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EKD kritisiert Rolle der Elbphilharmonie beim G20-Gipfel

31.05.2017 - 11:13 Uhr

EKD kritisiert Rolle der Elbphilharmonie beim G20-Gipfel EKD kritisiert Rolle der Elbphilharmonie beim G20-Gipfel Politik
über dts Nachrichtenagentur

Der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen hat eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Elbphilharmonie beim bevorstehenden G20-Gipfel in Hamburg eingefordert. "Man sollte ein Konzerthaus nicht umstandslos zur Bühne für die Mächtigen dieser Welt machen", forderte der langjährige Hamburger Propst und Hauptpastor in einem Gastbeitrag für die "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Das solle man besonders dann nicht tun, "wenn sich unter diesen Mächtigen einige hoch problematische Autokraten befinden".

Namentlich nannte Claussen US-Präsident Donald Trump, den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und Russlands Präsidenten Wladimir Putin. "Wenn Künstler vor Großpolitiker treten, dann dürfen sie auf keinen Fall zu deren Dienern werden", so der Kulturbeauftragte des Rates der EKD. "Deshalb darf die Elbphilharmonie sich nicht einfach dafür hergeben, ein profanes diplomatisches Arbeitstreffen kulturell zu überhöhen", so Claussen. "Die Elbphilharmonie bietet für Gipfelfotos aller Art eine grandiose Kulisse", schreibt der Theologe in seinem Beitrag. Claussen sieht vor allem Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Verantwortung. "Die Bundesregierung ist als Gastgeber für das Konzert verantwortlich", so Claussen. "Bitte werft die Neunte Sinfonie von Beethoven mit ihrer Freuden- und Freiheitshymne nicht Autokraten zu Füßen, bloß weil sie so festlich ist."

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Kommentare zu "EKD kritisiert Rolle der Elbphilharmonie beim G20-Gipfel"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von Eckhard
31.05.2017 12:38 Uhr

Warum nicht? Die Elbphilharmonie hat lange gebraucht bis sie fertig war und ist nun ein Symbol Hamburgs. Warum soll man es dann nicht für solche Zwecke nutzen? Ich sehe da keinerlei Probleme.

Kommentar von Freddie32
31.05.2017 11:20 Uhr

Hmmm ob diese wirklich zu den Dienern der Mächtigen werden würden sehe ich zwiehgespalten.
Ich denke dieses Kunst gebäude wurde auch ausgewählt weil es ein Ort ist dessen Wirksamkeit des G20 Gipfel representativ ist.