Ein Drittel der Ärzte arbeitete 2018 mehr als 48 Stunden pro Woche

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Ein Drittel der Ärzte arbeitete 2018 mehr als 48 Stunden pro Woche

24.04.2020 - 10:57 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Ein knappes Drittel (32 Prozent) der 445.000 Ärzte in Deutschland hat 2018 in der Regel mehr als 48 Stunden pro Woche gearbeitet. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Von den insgesamt über vier Millionen Erwerbstätigen in Gesundheits- und Pflegeberufen hatten nur 6 Prozent eine so lange Wochenarbeitszeit von 48 Stunden.

Darunter waren gut 1,1 Millionen Kranken- sowie knapp 0,7 Millionen Altenpfleger. Wenngleich die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Vollzeiterwerbstätigen in den Gesundheitsberufen mit 41 Stunden genau im Durchschnitt aller Berufsgruppen lag, arbeiteten sie sehr viel häufiger im Schichtdienst und an Wochenenden als Durchschnittserwerbstätige, so das Statistikamt weiter. Viele Erwerbstätige in Gesundheits- und Pflegeberufen haben unübliche Arbeitszeiten: Mehr als die Hälfte (53 Prozent) arbeitete 2018 am Wochenende und knapp ein Drittel (32 Prozent) in Schichtarbeit. Besonders häufig arbeiteten Alten- und Krankenpfleger im Schichtdienst (56 Prozent beziehungsweise 60 Prozent), Ärzte im Vergleich zu diesen dagegen eher selten (16 Prozent). Diese Unterschiede spiegeln sich zum Teil auch bei der Wochenendarbeit wider: So arbeiteten 75 Prozent der Kranken- und 80 Prozent der Altenpfleger regelmäßig samstags und sonntags, bei den Ärzten lag der Anteil bei 55 Prozent, so das Bundesamt. Ärzte haben nicht nur überdurchschnittlich lange Wochenarbeitszeiten, sie arbeiten auch häufiger als in allen anderen untersuchten Berufen im Gesundheitswesen über ihren 65. Geburtstag hinaus. 9 Prozent der Ärzte waren im Jahr 2018 in der Altersgruppe 65 plus – der Anteil war damit dreimal so hoch wie in den Gesundheits- und Pflegeberufen insgesamt sowie unter allen Erwerbstätigen. Frauen stellten 2018 im gesamten Gesundheitswesen 79 Prozent der Erwerbstätigen. Noch höher waren die Frauenanteile bei Arzt- und Praxishilfen (98 Prozent), in Berufen in der Haus- und Familienpflege, in medizinisch-technischen Berufen in Laboratorien oder Radiologien und in Berufen der Altenpflege (jeweils 84 Prozent), so die Statistiker weiter. Dagegen waren nur 47 Prozent der Ärzteschaft Frauen. Dies entsprach exakt dem Frauenanteil an allen Erwerbstätigen in Deutschland. Gesundheits- und Pflegeberufe bleiben in naher Zukunft voraussichtlich eine weibliche Domäne: Unter den jungen 15- bis 24-Jährigen lag der Männeranteil in diesen Berufen 2018 bei gerade einmal 19 Prozent. Unter den 25- bis 34-Jährigen, die dann auch die fertig ausgebildeten Ärzte umfassen, betrug der Männeranteil 22 Prozent, so das Bundesamt.

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