DGB: Verdrängung von Arbeitnehmern aus Städten beenden

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DGB: Verdrängung von Arbeitnehmern aus Städten beenden

18.09.2017 - 07:08 Uhr

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über dts Nachrichtenagentur

Eine Woche vor der Bundestagswahl drängt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) darauf, die "Verdrängung" von Arbeitnehmern aus den Städten zu beenden. "In vielen Städten müssen die Beschäftigten 40 oder gar bis zu 50 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Miete berappen - das geht nicht. Wohnen darf kein Luxus sein", sagte Vorstandsmitglied Stefan Körzell der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montagsausgabe).

Nach einer neuen Studie, die am heutigen Montag auf einem DGB-Workshop in Berlin im Detail präsentiert wird, müssen 40 Prozent der Haushalte in Deutschlands Großstädten mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens ausgeben, um ihre Miete (bruttokalt) zu bezahlen. Das entspricht rund 5,6 Millionen Haushalten, in denen etwa 8,6 Millionen Menschen leben, so die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung, die die Studie der Berliner Humboldt-Universität gefördert hat. Gut eine Million Haushalte (mit rund 1,6 Millionen Menschen) in den 77 untersuchten Großstädten müssen der Untersuchung zufolge sogar mehr als die Hälfte ihres Einkommens für die Miete aufwenden. "Etwa 1,3 Millionen Großstadt-Haushalte haben nach Abzug der Mietzahlung nur noch ein Resteinkommen, das unterhalb der Hartz-IV-Regelsätze liegt", halten die Autoren fest. Körzell forderte, die Mietpreisbremse zugunsten der Mieter zu verschärfen. "In das Gesetz müssen Sanktionsmöglichkeiten rein, um Verstöße der Vermieter ahnden zu können." Der Gewerkschafter plädierte zudem für einen Rechtsanspruch auf Mietauskunft: "Wer eine Wohnung mieten will, muss vom Vermieter erfahren können, wieviel zuvor für die Wohnung gezahlt wurde." Körzell verlangte außerdem, die nächste Bundesregierung müsse die Mittel für den sozialen Wohnungsbau deutlich über bisherigen 1,5 Milliarden Euro im Jahr aufstocken, und dies über das Jahr 2019 hinaus.

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Kommentare zu "DGB: Verdrängung von Arbeitnehmern aus Städten beenden"

Insgesamt 2 Kommentare vorhanden


Kommentar von GoldSaver
18.09.2017 17:33 Uhr

Ist doch immer schon so gewesen, das es in der Stadt mehr kostet, als auf dem Land. Dafür hat man in der Stadt aber auch schnelles Internet via Kabel, hat man auf dem Land auch nicht immer.

Und Angebot und Nachfrage: Immer mehr wollen in die Stadt, Platz ist begrenztzt, ergo bekommt es der, der am meisten zahlt.

Kommentar von Freddie32
18.09.2017 07:22 Uhr

Ein absolut wichtiges Thema wie ich finde was sich auch angenommen werden muss,in den städten wird die Miete immer weniger tragbar für menschen die ein Einkommen von 2000 oder weniger haben und das ist eine unmögliche Entwicklung.